Der Kürtener Bürgermeister Willi Heider (parteilos) zu den Projekten, die er im Jahr 2023 in der Gemeinde verwirklichen möchte.
Interview mit dem BürgermeisterWilli Heider hat viele Pläne für Kürten im Jahr 2023
Corona, der Krieg in der Ukraine: Die Herausforderungen der Kommunen werden nicht kleiner. Wie betrifft das Ihre Arbeit?
Heider: Putin will in der Ukraine den Krieg fortsetzen, das verheißt nichts Gutes. Wir wollen mittelfristig neue Unterkünfte für die Geflüchteten in der Gemeinde errichten. In Dürscheid gegenüber dem Edeka-Markt oder in Bechen in der Nähe des Alten Pastorats könnten Projekte entstehen. Was sind da die nächsten Schritte? Wir sprechen mit den Eigentümern, das ist in Bechen die katholische Kirche. Hier könnte eine Anbindung über die Zuwegung zum Alten Pastorat gelingen.
Was ist mit dem Gelände an der ehemaligen Jugendherberge?
Das wird überprüft, Angebote für Wohncontainer holen wir gerade ein. Die Infrastruktur, also Kanal und Wasser, müssen auch vorhanden sein. Die Zuwegung ist bekanntermaßen eng.
Was passiert 2023 beim Projekt Gesamtschulsanierung in Kürten?
Ab Ende März, Anfang April wird mit dem Abbruch der Gymnastikhalle begonnen werden, auch die Sanierung der Dreifachturnhalle beginnt. Es bewegt sich was, das ist positiv.
Kürten: Sporthallen werden für zwei Jahre nicht verfügbar sein
Was ist mit den Kosten?
Im Frühjahr 2024 werden die Ausschreibungsergebnisse für die beiden Sporthallen vorliegen. Das ist auch wichtig für die dann angesetzte „Haltepunkt“-Beratung zum Fortgang des Projekts.
Die beiden Sporthallen werden für zwei Jahre nicht verfügbar sein.
Ja. Der Sportunterricht wird sich vor allem auf den Sportplatz verlagern. Auch Transfers in benachbarte Turnhallen sind denkbar. Das ist alles in Planung. Auch mit den Breitensportvereinen und Karnevalsgesellschaften sind wir in Kontakt. Gegebenenfalls könnten die Karnevalisten vorübergehend etwas kleinere Veranstaltungen anbieten.
Wie weit kommt die Gemeinde 2023 bei den neuen Feuerwehrhäusern in Olpe und Dürscheid?
In Olpe bringen wir jetzt die Architektenleistungen auf den Markt, wir planen ja in der Nähe des Ehrenmals am Ortsausgang. In Dürscheid stehen im Januar entscheidende Gespräche mit den Eigentümern an . Der Standort In der Schladen, am Ausgang nach Spitze, würde gut passen. Wenn wir 2023 die Planungsleistungen vergeben könnten, wäre das schön. Ende 2024 könnte die Bauphase starten.
Kürten: Bürgerbeteiligung soll im Frühjahr beginnen
Wann wären die Gerätehäuser bezugsfertig?
Vielleicht 2025. Es wäre schön, wenn sie bis zu meinem Abschied als Bürgermeister im Oktober 2025 fertig werden (Heiders zweite Amtszeit läuft bis zur Kommunalwahl im Herbst 2025, mit dann 67 Jahren tritt er nicht erneut an, Anm. d. Red).
Wird sich etwas beim Thema Strategisches Handlungskonzept Kürten-Mitte bewegen?
Ja, natürlich. Ab dem Frühjahr wollen wir IGs und Bürger beteiligen. Im September soll der Antrag auf Fördermittel gestellt werden.
Was ist mit den übrigen Ortsteilen?
Ein Gemeindeentwicklungskonzept ist in Vorbereitung, wie von der Politik gewünscht. Zunächst müssen wir klären, was überhaupt entstehen soll: Dafür wird es in den nächsten Wochen einen Workshop mit Verwaltung und Politik geben.
Wo wird beim Konzept für Kürten-Ort der Schwerpunkt liegen?
Kernbereich wird der Karlheinz-Stockhausen-Platz mit dem Marktfeld sein. Aber auch das Umfeld der Jugendzentrums ist wichtig. Beim Thema Eigenanteil der Kommune muss die Politik sagen, wie weit sie mitgehen will. Das ist für mich ein normaler Vorgang.
Was tut sich 2023 beim Neubau des Rewe-Marktes in Kürten?
Da ist der Investor ja dabei, wir halten engen Kontakt. Ich gehe davon, dass 2023 die Bauleitplanung abgeschlossen sein wird.
Womit wir bei der Hochwasserfrage wären...
Die Anliegerkommunen der Sülz haben sich kürzlich in Rösrath getroffen. Wo können wir Entlastungsräume für die Sülz schaffen, das ist die Frage. Es geht aber auch um die kleineren Bäche. Am Nelsbach in Bechen-Pohl wollen wir die Idee eines Hochwasser-Rückhaltebeckens entwickeln. Im Umfeld der Ahlenbachermühle in Kürten, stark vom Hochwasser betroffen, könnten weitere Retentionsflächen Entlastung schaffen.
Kommt Photovoltaik aufs Dach der Biesfelder Grundschule?
Das Dach ist von der Ausrichtung geeignet, die statischen Grundlagen müssen noch geprüft werden. Wir müssen bis 2045 CO2-neutral sein, das ist unser Ziel. Bei allen Gebäudesanierungen müssen wir den Klimaschutz im Blick haben, das gilt natürlich auch für die Sanierung des DRK-Hauses an der Bergstraße. Mobilitätsstationen sind ein Baustein, auch der Ausbau des P&R-Platzes in Spitze.
Wie steht es um die anderen Gebäuden der Gemeinde?
Im Grunde müssten alle kommunalen Gebäude angefasst werden. Auch unser Rathaus, da sind wir 1984 eingezogen, ins Bürgerhaus etwas später, 1987/88. Diese Gebäude sind bald 40 Jahre alt. Ich weiß noch, dass das neue Rathaus in der Bauphase nur „Sumpfmonster“ genannt wurde, weil es über der Sülz errichtet wurde. Das alte Rathaus gibt es auch noch. Stimmt, es entstand 1957 und befindet sich noch weitestgehend im Urzustand. Das Dach muss komplett neu gemacht und die Fassade gedämmt werden, uns liegt dazu bereits ein Vorentwurf vor.
Ein Dauerbrenner ist die Alte Schule in Eichhof.
Viele Ideen liegen da auf dem Tisch, von der Musikschule bis zum Bürgerzentrum. Hier muss ein Kostenträger gefunden werden, der für eine regelmäßige Nutzung entsprechend zahlt. Eine Sanierung sollte nach Möglichkeit refinanziert werden.