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KarnevalDas Kürten-Bechener Prinzenpaar ist proklamiert

Lesezeit 3 Minuten
Sehen ihrer Herrschaft fröhlich entgegen: Prinz Marc II. und Prinzessin Rossella von Bechen, neben Bürgermeister Heider.

Sehen ihrer Herrschaft fröhlich entgegen: Prinz Marc II. und Prinzessin Rossella von Bechen, neben Bürgermeister Heider.

Unter Prinz Marc II. und Prinzessin Rossella gelten jetzt die elf närrischen Gebote.

Die letzten Silvesterraketen gingen nicht mal eine ganze Woche vorher in die Luft, da stiegen schon die nächsten im Bechener Gürzenich. Zeitgleich mit dem Kölner Dreigestirn wurde auch im Eseldorf am Freitagabend das diesjährige Prinzenpaar proklamiert. „Was die Kölner können, können wir erst recht!“, so der O-Ton bei den rund 250 Gästen der Karnevalsfreunde, die erwartungsvoll auf die Zeit mit den neuen Tollitäten blicken.

Entschlossenheit und Wagemut sind es, die Prinz Marc II. und seine Prinzessin Rossella (Pütz) an diesen Punkt im Leben gebracht haben. Schon bei ihrem Kennenlernen bei der Arbeit im Baumarkt 2004 stand nach etlichen abendlichen Kassenabrechnungen fest: „Ein weiteres Treffen ist nur möglich, wenn einer von beiden kündigt“. Das tat die Prinzessin mit sizilianischem Blut direkt am nächsten Tag und wurde langfristig zur Wahl-Bechenerin.

Familie an der Seite der Bechener

Als Mitglied der Eikamper „Jecke Mädche“ musste sie aufgrund einer Parallelveranstaltung vorerst auf diese Gruppe bei der Proklamation verzichten, dafür war die ganze Familie an ihrer Seite: Tochter Charlotte (12) und Sohn Christian (10) und natürlich der künftige Prinz Marc, dem das Karnevals-Gen quasi in die Wiege gelegt wurde, wie auch die Begeisterung fürs Vereinsleben, denn neben seiner aktiven Teilnahme bei den Karnevalsfreunden Bechen fungiert er auch als 1. Vorsitzender des Fußballvereins.

Beim Einzug der beiden Prinzenpaare lag eine spannungsvolle Stimmung in der Luft und zwischen Trompeten und schwingenden Fahnen testete der designierte Prinz immer wieder den Ausblick aus der Vogelperspektive. Er kletterte auf Stühle inmitten seiner künftigen Untertanen und der Regenten aus den umliegenden Orten, die ihr Umfeld beim Schunkeln mit ihren opulenten Pfauenfedern kitzelten. Ornat und Augen des Bechener Prinzenpaares glitzerten hierbei um die Wette vor Freude, auch, wenn die Session in diesem Jahr kurz wird.

Scheidendes Paar würde gerne bleiben

Die Augen des scheidenden Paares um Rafael und Rita Schweiger drückten Wehmut aus und gleichzeitig ganz viel Dankbarkeit für das Erlebte. „Am liebsten würde ich unsere aktive Zeit verlängern“, so der Prinz, der gleich seine Pritsche abgab an den Nachfolger. Und dieser nahm sie genau ein Vierteljahrhundert nach seinem Vater, dem Ehrenpräsidenten Christian Pütz, aus den Händen von Bürgermeister Willi Heider entgegen.

In dieser Session lautet der Aufruf statt „Tanz mit Tante Rita“ „Alle wolle danze“ und somit geht es wieder schwungvoll auf der Bühne zu, die die Bechener entern – italienisches Temperament trifft auf kölschen Frohsinn.

Die elf närrischen Gebote, die sich das neue Prinzenpaar ausgedacht hat, gelten ab sofort und trafen auf Zustimmung. Denn nicht nur, dass die beiden bis Aschermittwoch nichts von Tempolimits hören wollen, auch für ihre Verpflegung und Kinderbetreuung durch die Nachbarschaft sei gesorgt, so will es das Gesetz. Ein Gebot liegt dem Paar aber ganz besonders am Herzen: „Der Name der Prinzessin darf niemals falsch geschrieben oder ausgesprochen werden“, verlasen die beiden und wiesen ausdrücklich auf Doppel S und Doppel L hin.

Dann sorgten Stadtrand und die Tanzgruppen der Bechener Karnevalsfreunde für ausgelassene Stimmung. Die „Zwei Hillije“ testeten beim Publikum, ob es noch geübt ist im Zuhören und Lachen an der passenden Stelle, bevor die Prinzengarde mannesstark auf die Bühne des Bechener Gürzenich marschierte.

Und dann überraschten die „Jecke Mädche“ aus Eikamp die Bechener Prinzessin mit einem Spontanbesuch und fluteten den Raum mit Blau-Gelb.