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Einwohnerzahlen in Rhein-BergGemeinde Kürten knackt die 20.000

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Luftbild auf den Kürtener Ortsteil Olpe.

Kürten, hier der Ortsteil Olpe, knackt die 20.000-Einwohner-Marke.

Die Einwohnerzahl hat auch Auswirkungen auf das Gehalt vom Kürtener Bürgermeister.

Die „amtliche Fortschreibung“ der Einwohnerzahlen, die die Landesstatistiker aus Düsseldorf akkurat immer Ende Juni und Ende Dezember herausgeben, ist gemeinhin eine dröge Materie. Jetzt aber könnte sie für das Selbstwertgefühl der Kürtenerinnen und Kürtener von enormer Bedeutung sein.

Denn die Kürtener leben jetzt in einer Gemeinde, die amtlich über 20.000 Einwohner hat. Zum 30. Juni 2022 waren es 20.059, am 31. Dezember 2021 noch 19.832. Das kleine Odenthal hat hingegen nur 15.230 Einwohner zu bieten, und auch Burscheid liegt mit 18.878 dahinter, wenn auch knapp. Das Trio Rösrath, Overath und Leichlingen mit 27- bis 28.000 Einwohnern steht vor Kürten, Wermelskirchen als zweitgrößte Stadt im Kreis (34.913) und die Großstadt Bergisch Gladbach (112.598) rangieren an der Spitze. Kühe wurden nicht gezählt, da würde Kürten mutmaßlich weiter vorne stehen.

Kürten: Bürgermeister bekommt mehr Geld

Was sich außer dem Selbstwertgefühl der Kürtener ändert ist, ist im Grunde nicht ganz so viel. Bürgermeister Willi Heider springt von Amtswegen um eine Gehaltsstufe nach vorne, von B3 (8421 Euro) auf B4 (8909 Euro) in der Beamtenbesoldung. Dagegen wehren sich der Verwaltungschef nicht, das Land gibt die Linie vor. „In der Gemeinde bleibt alles, wie es ist“, kommentiert Heider den Sprung über den Schwellenwert.

Es könnte wohl sein, dass der 20.000. Einwohner im Baugebiet Biesfeld-West zugezogen sei, vermutet er. Da habe sich in den vergangenen Monaten ja vieles getan. Aber genau wissen, könne er es nicht. Ein moderates, maßvolles Wachstum mache Sinn; ein Anlauf, ab 25.000 Einwohner Stadt zu werden, mit eigenem Jugendamt und eigener Bauabteilung nicht. 2008, unter seinem Vorgänger Ulrich Michael Iwanow, habe die Einwohnerzahl schon einmal knapp über 20.000 gelegen, aber nur für eine kurze Zeit.

Die befürchtete Landflucht sei dann nicht eingetreten. Eher gewinne der ländliche Raum an Attraktivität. Vielleicht sei irgendwann später eine Zahl von 22.000 Einwohnern zu erreichen, meint Heider, wichtig sei dabei, die Vorgaben des Leitbilds zu beachten. Die Bewahrung der Kulturlandschaft und der Erhalt der ländlichen Freiräume seien hier zuerst zu nennen.

Und ein weiterer Flächenverbrauch sollte minimiert werden. Sollte sich die Einwohnerzahl erhöhen, müsse immer auch die Infrastruktur mitgedacht werden, mit neuen Kindergärten, mit dem Ausbau von Schulen und der Nahversorgung. Auch der aktuelle Flächennutzungsplan aus dem Jahr 2008 sei auf Basis eines maßvollen Bevölkerungswachstums entstanden. Dort sahen die Entscheider bereits für das Jahr 2020 eine Zahl von 21.563 Einwohnern für Kürten.