Es war der letzte Zug in Rhein-Berg in diesem Jahr: Jecke Kinder zogen durch Kürten-Bechen.
Kamelle ohne Ende in KürtenJecke Kids jubeln auf dem Kinderzug in Bechen
„Mama, ich kriege die Tüte nicht auf!“ Kurz vor dem Start des Bechener Kinderkarnevalszugs hatte der eine oder andere junge Teilnehmer noch mit den Tücken des Wurfmaterials zu kämpfen. Schnell war geholfen, und ab 14.11 Uhr rollte ein kleiner, feiner „Zoch“ über die Kölner Straße.
„Wir fliegen dem Coronavirus davon!“, hatte die Katholische Grundschule als Motto ausgegebene. Kinder, Eltern und Lehrer hatten Raketen aus Alufolie gebastelt und auf den Rücken geschnallt, dem bösen Virus wurde einfach der Mund zugeklebt. Die Kinder hatten am Dienstag noch vier Stunden Unterricht gehabt, danach war Zugvorbereitung angesagt.
„Dreiviertel unserer Schüler machen heute mit“, berichtet die strahlende Rektorin Miriam Kaufmann. Die Bollerwagen des Nachwuchses waren randvoll gefüllt, die Popcorntüten waren das mit Abstand beliebteste Wurfmaterial. Mit Prinz Bruno, Bauer Jaron und Prinzessin Rosalie, alle aus der vierten Klasse, hatte die Grundschule sogar ein eigenes Dreigestirn gekürt. Vom Festwagen aus jubelten die drei den Kindern zu.
Die Truppe „Hä waggelt“ zog mit kleiner Abordnung mit, die Musikgemeinschaft Bechen spielte unvergängliche Karnevalsklassiker wie den „Treuen Husaren“. Die kleinen „Eselchen“ der Karnevalsfreunde Bechen hatten sich Eselsöhrchen aus Karton aufgesetzt, die Tänzerinnen und Tänzer von Rot-Weiß Bechen überraschten mit Hebefiguren auf der Hauptverkehrsstraße.
Mal nicht oben auf dem Festwagen, sondern beschaulich auf einer Kutsche genossen Prinzessin Rita I. und Prinz Rafael I. (Schweiger) ihren letzten Karnevalszug. Ziemlich rekordverdächtig: Es war nach dem Bechener Weiberfastnachtszug und dem Kürtener Umzug am Karnevalssamstag ihr dritter.
Kamelle ohne Ende prasselten nieder auf den närrischen Nachwuchs, und wirklich jeder am Straßenrand wurde reichlich mit Süßigkeiten bedacht. Die beiden Bezirksbeamten der Polizei, die Polizeihauptkommissare Thorsten Althoff und Hans-Gert Brochhaus, sorgten dafür, dass die kleinen Jecken sicher über die Kölner Straße, auch das DRK Kürten geleitete den Zoch.