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Kommentar

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Zusammenbruch des Systems der Tafel in Kürten hätte üble Folgen für die Menschen

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Lesezeit 2 Minuten
Ein Mann stapelt Joghurt-Paletten in der Tafel Kürten.

Die Tafel in Kürten steht vor dem Aus.

Auch die Gemeinde Kürten ist nun gefragt, um ein Aus der Tafel zu verhindern, meint unsere Autorin.

Es stimmt schon traurig, was in Kürten gerade passiert. Jahrelang hat der Tafel-Verein Lasten gestemmt, die eigentlich die Solidargemeinschaft tragen müsste. Jahr für Jahr wurden die Aufgaben größer, die Schlangen vor der Tür länger und die Helfer und Helferinnen älter. Eine Entwicklung, die nicht nur in Kürten zu beobachten ist.

Der „Suppenküchen-Effekt“, das anfängliche Entsetzen über die Notwendigkeit solcher Lebensmittel-Ausgabestellen hierzulande, wich mehr und mehr einer gewissen gleichgültigen Akzeptanz. Da waren ja immer welche, die anpackten, um Not zu lindern. Die Löcher stopften, wo eigentlich Kommune, Land oder Bund gefragt wären.

Doch das System, Probleme zu privatisieren, kippt. Zwar gibt es in Kürten nach wie vor viele Helfer, die Zeit und Kraft investieren, um bei der Warensortierung und -ausgabe zu helfen. Dafür kann man nur dankbar sein. Doch nützt das alles nichts, wenn niemand mehr bereit ist, Verantwortung für die oft ermüdende Vereinsarbeit hinter den Kulissen zu übernehmen.

Dann wird in Kürten das System der Tafel zusammenbrechen, mit allen üblen Folgen für die Menschen, die bisher hier ihren Speiseplan einmal in der Woche durch ein paar zusätzliche Extras erweitern können. Nicht nur deswegen ist auch die Gemeinde gefragt, alle Register zu ziehen, um doch noch einen Vorstand auf die Beine zu stellen. Denn ohne Kürtener Tafel verliert am Ende auch sie.