Am Wochenende sind Unbekannte in das Rathaus der Gemeinde Kürten eingebrochen. Zahlreiche Büros wurden verwüstet.
Staatsschutz ermitteltUnbekannte brechen in Kürtener Rathaus ein und verwüsten Büros
Die Schubladen ausgekippt, Akten auf den Boden geworfen, einen Rollcontainer im Büro des Bürgermeisters aufgebrochen, den Generalschlüssel gestohlen. Reihenweise Bürotüren eingetreten oder aufgebrochen.
Einen Tresor aus dem Fenster geworfen. An einen normalen Arbeitstag war am Montag nicht zu denken im Rathaus von Kürten, bis mittags arbeiteten Beamten und Angestellte im Ausnahmezustand.
Wegen einer möglichen verfassungsfeindlichen Straftat prüfte am Montag der Staatsschutz den Vorgang. Unbekannte sind in der Nacht zu Sonntag in das Rathaus am Karlheinz-Stockhausen-Platz eingedrungen, Spaziergänger hatten am Sonntagmittag die Zerstörungen bemerkt.
Durch ein Fenster im Erdgeschoss seien die Täter eingestiegen, wie Kürtens Verwaltungsleiter Willi Hembach bestätigt. Im Erdgeschoss und in der ersten Etage seien von den Tätern etwa ein Dutzend Büros heimgesucht worden.
Kürten: Mehrere Täter vermutet
„Es ist zu vermuten, dass es mehrere Täter gewesen sind“, sagt Hembach unter dem Eindruck der Verwüstungen. Unklar sei, weshalb das Verwaltungsgebäude ausgesucht worden sei. In dem Tresor, der im Bereich Vollstreckung genutzt werde, sei nur wenig an Bargeld gewesen. Auch eine Bankkarte sei den Tätern in die Hände gefallen.
Die sei umgehend von der Verwaltung gesperrt worden. Auch die Prüfung der Datenverbindungen benötige Zeit, hier müsse die Verwaltung alle Sicherheitsrisiken ausschließen. Zum Nachmittag konnte Bürgermeister Willi Heider Entwarnung geben, die EDV laufe einwandfrei. „Leider fehlt ein Generalschlüssel mit weiteren Schlüsseln“, berichtet Heider. Dieser Schlüssel passe zu Rathaus und zu Bürgerhaus und auch zu den Büros.
„Wir wechseln umgehend die Schlösser der Eingangstüren aus“, sagte der Bürgermeister. Mit der Versicherung sei die Verwaltung bereits im Kontakt. Bis in den Nachmittag war der Bürgermeister dabei, seine Akten zu sortieren. „Ich muss mir erst mal einen Überblick verschaffen“, sagte er. Dass jemand Unbefugtes im Rathaus und in seinem Büro gewesen sei, sei ein seltsames Gefühl.