Mehr als 24 Stunden dauerten die Löscharbeiten nach dem Großbrand bei Kürten-Dürscheid. Nun helfen Freunde der beliebten Landwirtsfamilie.
Bauernhof in FlammenWie Kürtener Landwirtsfamilie nach verheerendem Brand geholfen wird
Eine Welle der Hilfsbereitschaft ist nach dem verheerenden Brand auf einem Bauernhof im Tal des Weyerbachs bei Kürten-Dürscheid angerollt.
20.000 Euro sind allein bei einer Spendensammelaktion auf dem Internet-Bezahl-Portal Paypal bis Donnerstagmittag eingegangen. Bekannte der weit vernetzten und geschätzten Landwirtsfamilie hatten die Hilfsaktion unter der Überschrift „Spenden zu Gunsten des Grimberghofes“ für die Familie, die in der Vergangenheit immer wieder zahlreiche soziale Aktionen im Ort und in der Umgebung unterstützt habe, ins Leben gerufen und zu Spenden aufgerufen. Mittlerweile ist eine weitere Spendenaktion eröffnet worden.
Löscharbeiten dauerten bis zum frühen Donnerstagmorgen
Dabei hatten die Löscharbeiten noch bis zum frühen Donnerstagmorgen gedauert. Bis 5 Uhr in der Früh war die Freiwillige Feuerwehr Kürten im Einsatz gewesen, um das Heu abzulöschen, das wie berichtet in der Nacht zu Mittwoch beim Brand in zwei Wirtschaftsgebäuden des Hofs in Flammen aufgegangen war.
„Gegen 5 Uhr haben wir die Einsatzstelle an die Polizei übergeben“, sagt Kürtens Wehrleiter Stefan Landwehr am Donnerstagmittag. Ein paar Stunden haben er und seine Feuerwehrleute sich da ausruhen können. Ein Feuerwehrmann wohnt gleich vor Ort. „Ihm haben wir einen C-Schlauch dagelassen und ihn gebeten, von Zeit zu Zeit nach dem Heu zu schauen“, sagt Landwehr.
Die Nachlöscharbeiten könnten laut Feuerwehr noch zwei Wochen dauern
Unzählige Kubikmeter des eigentlich mal als Tierfutter eingelagerten trockenen Grases liegen auf der Wiese im Tal des Weyerbachs ausgebreitet. „Das waren alles Ballen, die wir auseinanderziehen mussten“, erklärt Feuerwehrchef Landwehr.
Nachlöscharbeiten könnten noch zwei Wochen dauern Auch am Vormittag steigen immer wieder hier und da Rauchfahnen aus den Heugebirgen auf und müssen abgelöscht werden. „Es kann gut sein, dass wir noch die nächsten zwei Wochen danach schauen müssen“, weiß Landwehr aus Erfahrung.
Polizei hat den Brandort auf Hof bei Kürten-Dürscheid beschlagnahmt
Die Polizei hat den Brandort mit rot-weißem Band abgesperrt und Schilder aufgestellt, die anzeigen, dass der Brandort beschlagnahmt ist. „Unsere Brandermittler können wegen der großen Mengen, die erst abkühlen müssen, noch nicht den Brandort untersuchen“, erklärt Polizeisprecherin Tanja Höller. Hinweise auf eine Straftat lägen allerdings bislang nicht vor, so die Polizeisprecherin. Wahrscheinlich würden die Ermittler der Polizei das Gebäude gemeinsam mit einem Sachverständigen untersuchen, so Höller. Mit Ergebnissen sei frühestens nächste Woche zu rechnen.
Das Wohnhaus, auf das die Flammen in der Nacht zu Mittwoch schon überzugreifen drohten, konnte die Feuerwehr retten, so dass die Bewohner zumindest ihre Bleibe nicht verlassen müssen.
Bagger, der zur Hilfe geholt wurde, braucht für Rückfahrt Sondergenehmigung
Vor der Haustür allerdings bietet sich ein trauriger Anblick: Die beiden Wirtschaftsgebäude sind bis auf die Grundmauern niedergebrannt, darin ausgebrannte Traktoren und landwirtschaftliche Maschinen, davor drei durch das Feuer zerstörte Verkaufsautomaten: Der Hof war auch für die engagierte Direktvermarktung seiner Besitzer bekannt.
Ein großer Bagger steht noch auf der Wiese neben der Hofzufahrt. Um das brennende Heu aus den Gebäuden holen zu können, war der überbreite Bagger in der Nacht auf Mittwoch aufgrund der drängenden Gefahr mit Polizeieskorte aus Bergisch Gladbach geholt worden.
Für die Rückfahrt benötige er aber wegen seiner Breite eine Sondergenehmigung, so Feuerwehrchef Landwehr. Und die müsse nun erst beantragt werden.