Wunsch nach StimmrechtDer Kürtener Seniorenbeirat will mehr als nur Dekoration sein
Kürten – Die Anfragen häufen sich bei den Mitgliedern der Seniorenbeirats in Kürten. Es geht meist um den Zustand der Bürgersteige und Wanderwege, die reparaturbedürftig sind. Der Beirat gibt die Hinweise dann an die Verwaltung weiter.
Viele Aktionen
Das Gremium, vor zwei Jahren erstmals von allen Kürtener Bürgerinnen und Bürger über 60 Jahren gewählt, werde nach und nach bekannter, sagt der stellvertretende Vorsitzende Peter Dahl erfreut.
Mit Bürgersprechstunden an jedem vierten Donnerstag im Monat von 16 bis 17.30 Uhr im Bürgerhaus Kürten und den regelmäßigen Stammtischen in Cafés und Gaststätten der Gemeinde (nächster Termin: Donnerstag, 10. November, 16.30 Uhr, Café Bauer in Kürten) hat der Seniorenbeirat seine Außenwirkung verstärkt. Eine noch stärkere Teilnahme der Kürtener Bürger wäre aber wünschenswert, sagt Dahl.
1000 Euro im Jahr
Für die Finanzierung seiner Arbeit steht dem Beirat ein Budget von 1000 Euro im Jahr zur Verfügung. Es dürfe nur für die Durchführung von Veranstaltungen und die Vergütung von Referenten genutzt werden.
Eine „Anschubfinanzierung“ sei wünschenswert, sagt Dahl. Bei einem Gespräch mit Bürgermeister Willi Heider (parteilos) und weiteren Verwaltungsvertretern sei dazu eine positive Tendenz spürbar gewesen. In nächste Zeit wolle Heider das Thema in die Politik bringen, Dahl hofft auf eine positive Tendenz.
E-Mail als Thema
Leider sei eine eigene E-Mail-Adresse über die Gemeinde aus Datenschutzgründen nicht möglich, bedauert der stellvertretende Vorsitzende. Auch die bisher bekannte Internetadresse sei nicht mehr gültig, eine neue E-Mail aber immerhin schon vorhanden (Seniorenbeirat-kuerten@freenet.de). Auch die Homepage soll zurückkehren. Daran werde gearbeitet.
Was Dahl und seine Mitstreiter im Beirat weiter umtreibt, ist die Kommunikation zwischen Verwaltung und Politik. Der Beirat habe einen festen Sitz im Schul,- Generationen und Sozialausschuss, mit Antrags- und Rederecht, aber ohne Stimmrecht. Eingaben, etwa zur Verkehrssituation, müssten damit einen umständlichen, unpraktischen Weg durch die Beratungen nehmen. Das beanspruche viel Zeit, bedauert Dahl.
Einen Sitz im Fachausschuss
In anderen Orten habe der Beirat einen Ausschusssitz in allen Fachausschüssen, so etwas wäre für Kürten auch wünschenswert. In Kürten hatte der Beirat einen erfolglosen Anlauf für weitere Ausschusssitze unternommen; eine politische Mehrheit sprach sich dagegen aus, um die Gremien nicht zu groß werden zu lassen.
„Der Seniorenbeirat ist ein Gewinn für die Kommune Kürten“, sagt Peter Dahl. Dieses Denken müsste sich noch weiter herumsprechen. In anderen Kommunen habe der Beirat ein besonderes Ansehen, und so etwas wünsche er sich auch für die Gemeinde Kürten.
Der Beirat sei nicht als „Dekoration“ gedacht, mit dem man sich schmücke. „Wir wollen etwas bewirken“, sagt Dahl selbstbewusst.