Kürtener Gemeinderat sucht TagungsortRatsmitglieder wollen nicht ins Bürgerhaus
Kürten – Wo wird nächstes Jahr der Kürtener Gemeinderat tagen? Im Bürgerhaus am Karlheinz-Stockhausen-Platz, in der Sülztalhalle oder an einem ganz anderen Ort?
Eine schnelle Antwort auf diese Frage gibt es derzeit nicht. Weil ab Frühjahr 2023 die Sülztalhalle wegen umfassender Sanierungsarbeiten gesperrt wird, fällt dieser Tagungsort mittelfristig aus. Und zwar für voraussichtlich anderthalb Jahre.
Wechsel im Frühjahr 2020
Vor der Pandemie tagten die zahlenmäßig kleineren Ausschüsse im Sitzungsraum im Rathaus, erstes Obergeschoss. Der Gemeinderat im Bürgerhaus. Aus Infektionsschutzgründen wurde im Frühjahr 2020 alles anders: Die Ausschüsse zogen in das große Bürgerhaus, und der Gemeinderat in die noch größere Sülztalhalle.
42 Mitglieder hat der aktuelle Rat von Kürten, und die 42 passen locker in die Sülztalhalle (1600 Personen). Seit der Kommunalwahl gibt es zehn Ausgleichsmandate, was den Rat von seiner Plangröße 32 auf 42 hat anschwellen lassen. Das letzte Mal vor der Pandemie saßen die Ratsleute am 12. Februar 2020 im Bürgerhaus. Am 24. Juni 2020 gab es die erste Sitzung in der Sülztalhalle, seitdem der Tagungsort.
Sitzung im Bürgerhaus
Vor den Sommerferien konferierte der Gemeinderat auf einmal im Bürgerhaus am Stockhausen-Platz, in Sichtweite der Verwaltung, und mit dem im Herbst 2020 gewählten Rat überhaupt das erste Mal im Bürgerhaus. 42 Männer und Frauen plus Verwaltungsspitze drängten sich im Sälchen.
Insbesondere der Grünen-Politiker Klaus Aßheuer, langjährig in der Kommunalpolitik aktiv, war es, der die Platzwahl kritisierte. In seiner Fraktion fand er Unterstützung durch den Fraktionsvorsitzenden Michael Hardt. Eine Abstimmung folgte, und die überwältigende Mehrheit votierte gegen das Bürgerhaus. Nur drei Anwesende stimmten für die gewünschten Veranstaltungsstätte. Dieser Ort fällt somit in nächster Zeit raus aus den Planungen.
„Falsche Entscheidung“
Angesichts steigender Infektionszahlen sei die Wahl des Bürgerhauses wohl die falsche Entscheidung gewesen, musste Bürgermeister Willi Heider einräumen. Die Verwaltung habe es aber nur gut gemeint und Kosten sparen wollen. Auch sei die Sülztalhalle ja oft durch Sportvereine belegt. Kurzfristig habe der Ort der Sitzung nicht geändert werden können.
Neuer Ort gesucht
Was nun kommen könnte für den 42-köpfigen Gemeinderat, wäre eine Interimslösung an dritter Stelle. Er habe sich da noch keine abschließenden Gedanken gemacht, sagt Kürtens Bürgermeister auf Nachfrage. Für ihn käme auch die Aula der Gesamtschule Kürten in Frage, zum Beispiel. Die Örtlichkeit liegt zentral und wie die Sülztalhalle auf dem Schulgelände an der Olpener Straße. Aber auch die übrigen Sporthallen der Gemeinde seien ja möglich. Eine nähere Auswahl wollte Heider auf Nachfrage nicht treffen.
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Die Sporthallen von Dürscheid, Biesfeld, Bechen (alle kommunal) oder Offermannsheide (privat) kämen damit auch in Frage.