Medizinische VersorgungBislang keine Lösung für Ärztemangel in Kürten
Kürten – Bislang sind alle Anläufe, neue Hausärzte nach Kürten zu bekommen, ins Leere gelaufen. Neue Bewegung könnte jetzt mit dem Hausarzt-Aktionsprogramm des Landes kommen. Lässt sich ein Hausarzt nieder, gibt ihm das Land bis zu 50.000 Euro als nicht rückzahlbarer Überschuss zur Praxisgründung mit. Kürten ist eine von 190 Kommunen in NRW, die im Aktionsprogramm der gefährdeten Versorgungsbereiche gelistet sind; im Bergischen gehört auch Odenthal dazu.
„Leider waren unsere bisherigen Bemühungen nicht erfolgreich“, berichtet Bürgermeister Willi Heider (parteilos). Bei einer auf die in Frage kommende Ärzteschaft zugeschnittene Ärztemesse habe es „keine Resonanz“ gegeben. Heider hatte gehofft, auf diese Weise einen jungen Arzt für die bergische Gemeinde gewinnen zu können.
Keine Lösung in Sicht
„Das ist leider nicht so gewesen.“ Das Problem des Ärztemangels sei in Kürten eines der drängendsten überhaupt. Wie eine Lösung zu erreichen sei, sei aus seiner Sicht nicht absehbar. „Wir haben alles versucht bislang.“ Auch Gespräche mit der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung seien ohne Durchbruch geblieben. „Das ist leider zu bedauern.“
Eine Möglichkeit, die sich auftue, sei die Einrichtung eines Ärztehauses. Dieses müsste unter kommunaler Regie geführt werden. „Aber wir können keine Ärzte einstellen. Das ist für uns als Kommune im Stärkungspakt nicht darstellbar.“ Heider: „Es ist keine Lösung in Sicht.“
Kein Praxis-Nachfolger
Im politischen Raum war es CDU-Ratsherr Harald Höller, der einige Anläufe unternommen hatte. Auch er schildert die vergeblichen Bemühungen. Ein praktischer Arzt aus dem Hauptort, der an die Weitergabe seiner Praxis denke, habe gehofft, einen Nachfolger gefunden zu haben. Dann sei der junge Nachwuchsmediziner aber doch wieder abgesprungen. Aus einer Kürtener Gemeinschaftspraxis werde nach seinen Informationen eine Ärztin ausscheiden und eine eigene Praxis in einem anderen Kürtener Ortsteil übernehmen.
Trotz dieser Entwicklung will Höller aber von keinem Durchbruch sprechen. Sollte einer der vorhandenen Kürtener Ärzte seine Praxis schließen, stünden die betroffenen Patienten vor einem größeren Problem. Denn die verbleibenden Ärzte könnten die Zahl ihrer Patienten wohl nicht weiter erhöhen. Die ärztliche Versorgung über einen Hausarzt sei bei diesem Szenario akut gefährdet.