Ohne Konzept kein GeldWas die Förderungen von Overath und Kürten unterscheidet
Kürten – In der Stadt Overath wird in den nächsten Jahren das Schulzentrum Cyriax saniert. Vorstellbar sind etwa drei Millionen Euro, die dafür vom Land kommen könnten. „Das ist aber noch nicht fix“, sagt der Beigeordnete Thorsten Steinwartz vorsichtig. Rund 30 Millionen Euro könnte das Projekt insgesamt kosten.
Auch in der Gemeinde Kürten soll bald das Schulzentrum saniert werden. Die Entwurfsplanung liegt vor, bislang werden 63 Millionen Euro eingeplant (falls trotz des politisch beschlossenen Planungsstopps gebaut werden sollte). Nach Kürten fließen bislang null Euro Fördergeld.
Wo ist der Unterschied zwischen Aggerstadt und Sülzgemeinde? Overath hat ein sogenanntes Integriertes Handlungskonzept, Kürten bislang noch keins.
Dieses Handlungskonzept ist für die Overather die Eintrittskarte für Fördergelder aus dem Städtebau; wie auch für ihre Nachbarn aus Rösrath, die ebenfalls ihr Schulzentrum mit Geldern aus dem Städtebau sanieren.
Ein Konzept gibt es frühestens 2022
Eine weitere Voraussetzung ist, dass die Schulräume grundsätzlich hybrid genutzt werden, also von Schule und von Bevölkerung. Der Overather Beigeordnete verweist für seine Stadt auf die Volkshochschule, die regelmäßig Kurse in den Klassenräumen abhalte.
Kürten hat noch kein Integriertes Handlungskonzept. Voraussichtlich Anfang 2022 könne man konkrete Dinge dazu sagen, erklärt die Kürtener Amtsleiterin Monika Chimtschenko. Günstigstenfalls zum Herbst 2022 könnte ein erster Förderantrag bei der Bezirksregierung gestellt werden, im Frühjahr 2023 dann Gelder nach Kürten fließen.
Die teilweise öffentliche Nutzung der Schulräume als Voraussetzung sei bekannt, erklärt Chimtschenko. Auch in Kürten gibt es Bildungseinrichtungen, die nach dem Schulbetrieb Angebote machen, wiederum die Volkshochschule, die Musikschule oder Sportvereine. Auch befindet sich die katholische öffentliche Bücherei im Schulgebäude. Diese Hürde könnten die Kürtener also nehmen.
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Wie die Gemeinde ihr Handlungskonzept genau umstze, sei noch offen, sagt Chimtschenko. Ein Leuchtturmprojekt müsse das sein, ein zentrales Projekt für Kürten. Die Schulsanierung könnte dafür in Frage kommen. Aber es gebe noch weitere Ideen. Etwa eine Sozial-Zentrum in Eichhof zu errichten, möglicherweise mit Abbruch und Neubau des Gebäudes der alten Volksschule oder mit einer Nachnutzung verbunden. Vorstellbar sei vieles.
Für die von der Politik beschlossene neue Stelle eines Fördermittelmanagers laufe gerade die Vorbereitung für die Ausschreibung an, sagt die Amtsleiterin. Auf Nachfrage der Politik hatte Bürgermeister Willi Heider (parteilos) auf die angespannte Personalsituation der Personalabteilung verwiesen.