Rathaussturm KürtenZauberer hat versucht das Rathaus zu schützen
Kürten – Direkt aus dem Zauberwald schien der geheimnisvolle Magier zu kommen, der mit blauem Mantel und Rauschebart an der Rathaustreppe stand. Im Bürgerhaus hatte er wohl Nebelkerzen gezündet, dicke Rauschwaden waberten aus der Türe.
Zum Rathaussturm ist Bürgermeister Willi Heider ja immer für eine Überraschung gut, und diesmal begrüßte er als Zauberer „Isidor der Böse“ die Jecken aus Kürten, Bechen und Dürscheid. Kämmerer Willi Hembach erschien als „Harry Potter“, und auch die übrigen Verwaltungsmitarbeiter hatten sich wahrhaft zauberhaft kostümiert. „Kürten außer Rand und Band, das Rathaus ist ein Zauberland“, hatte Isidor-Heider als Motto ausgegeben.
Zaubershow mit Raketen
Die um 11.11 Uhr aufmarschierenden Karnevalisten warnte Heider eindringlich. Wer auch nur einen Schritt auf die Rathaustreppe setze, werde in den Bann gelegt, vergesse den Karneval und ziehe unverrichteter Dinge wieder nach Hause. Dazu rührte „Harry Potter“ einen wabernden Zaubertrank an, es qualmte und schäumte aus den Bottichen, und auf einmal zog der Zauberlehrling einen Kranz Kölsch aus dem Nebel.
Dann zischten sogar Raketen vom Rathaus-Parkplatz in den Himmel, und die Jecken staunten über die kunterbunten Einfälle der Verwaltung. Die Krönung der Zaubershow: Die drei Schlüssel zum Rathaus brach Isidor entzwei und warf sie verschmitzt lachend in den Zauber-Eimer (später waren sie wieder heile). Bevor die Jecken nach vorne stürmten, gab es noch ein Ständchen für Bechens Prinz Marc I. (Geburtstag Weiberfastnacht) vom Musikverein Küren.
Dann legte Wilfried Fischer von den Dürscheder Mellsäck los: Alle Jecken nach vorne und ran an den Bürgermeister. Auf der Treppe unterstützten Stefan Utsch von den Karnevalsfreunden Bechen und Peter Adelt vom Kürtener Karnevalsverein KKV, das Dürscheider Prinzenpaar Dieter I. und Marita II., Prinz Marc I. und Jungfrau Uli aus Bechen (Bauer Ralf ist erkrankt).
Zauber konnte Rathaus nicht beschützen
Mitgebracht habe man für den Bürgermeister eine Mehrzweckhallen-Sanierungsuhr, erklärte Fischer und zeigte ein Bild mit grünen und roten Zeigern in die Höhe. Da komme ja die Sanierung der Mehrzweckhalle auf die Kürtener zu, und so ganz habe man das Ganze noch nicht durchschaut. Ausgerechnet zu den Sitzungen der Gesellschaften sei die Halle gesperrt (Session 2022), aber auch die Pfarre St. Marien und die Sportvereine seien betroffen.
Fischer ermahnte den Zauberer, die Anliegen der Kürtener im Blick zu halten. „Das ist kein Eigennutz der Karnevalsvereine, sondern betrifft viele andere auch.“ Die Erstürmung des Rathauses war dann schnell geschafft, die Tanzgarden von Rot-Weiß Bechen und die Kürtener Lüüs hakten sich unter, der Musikverein spielte den nächsten Tusch. Und die Karnevalisten hielten die Rathausschlüssel jubelnd in Händen. Da half alles zaubern nicht.