AboAbonnieren

Während SanierungSchulzentrum Kürten muss mit 1100 Schülern umziehen

Lesezeit 3 Minuten

Komplett an einen anderen Standort umziehen muss die Gesamtschule während der Sanierung. 

Kürten – Eine ganze Schule geht vielleicht auf Wanderschaft: Die 1100 Schüler der Gesamtschule Kürten könnten vor einer zweijährigen Umzugs-Zeit in Unterrichtscontainern außerhalb des Schulzentrums stehen. Für Kernsanierung mit gleichzeitiger Teilauslagerung wird es auf dem Schulgelände nämlich etwas eng. Wo unterrichtet werden könnte, steht noch nicht fest.

Bislang hatte die Gemeinde die Idee, während der Kernsanierung 2020 bis 2022 die Schüler teilweise in Containern auf dem Schulhof unterzubringen. Rollierend würden dann die Schüler aus dem Gebäude umziehen. Allerdings ziehe dies das Projekt in die Länge, weil Bauarbeiter Rücksicht auf den Unterricht nehmen müssten, verdeutliche Energie-Planer Detmar Schaumburg (Marienheide) im neuen Ausschuss zur Schulsanierung.

2,5 Millionen für Provisorium

Und mehr Zeit bedeute auch höhere Kosten, zumal die Sanierung aus Fördergründen schon zum Stichtag 30. Juni 2022 abgeschlossen sein müsse. Für Baufeld und Schulcontainer sei der Platz auf dem Schulhof zu klein, stellte Schaumburg fest. Schulleiter Klaus Schröder unterstütze die große Umzugsidee. Er befürchte Lärm und sonstige Störungen des Unterrichts, eine „Billiglösung“ in der Containerfrage wäre keine gute Sache, die Schule stehe unter Konkurrenzdruck und müsse vor allem die Gymnasiasten halten. Langwierige Bauarbeiten schadeten.

Das könnte Sie auch interessieren:

Der Grundsatzbeschluss zur Sanierung geriet bei der Containerfrage fast etwas in den Hintergrund: Einstimmig beauftragten die Politiker die Verwaltung, die Schule klimafreundlich zu sanieren. Geschätzte Kosten derzeit: 28 Millionen Euro, davon 10,6 Millionen aus Fördermitteln des Landes.

Kämmerer Willi Hembach bestätigte, dass die Gemeinde einen geeigneten Ausweichplatz für alle 1100 Schüler suche. Der Schulhof sei zu klein für Bautätigkeiten und Komplettcontainer. Ein Angebot für die Komplett-Container-Lösung habe man bereits vorbeugend eingeholt. Bislang stehen 2,5 Millionen Euro dafür im Bauplan, allerdings nur als Teilumzug. Container für 1100 Schüler werden also teurer. Der Ersatzplatz (für 69 Unterrichts- und Fachräume im Schulgebäude) muss groß genug sein für ein größeres Containerdorf, für den Schulhof und Parkflächen; auch eine Sporthalle und/oder ein Sportplatz sollten in der Nähe sein. Bislang nutzen die Schüler den Linienverkehr der Wupsi als Schulbus, auch dies muss an einem anderen Standort passen. Betroffen vom Umbau wäre auch die in der Schule untergebrachte Katholische öffentliche Bücherei.

Bei der Sanierung hängt jetzt alles ab von der Entscheidung des Landes. Sie gibt am 30. Juni 2019 bekannt, welche Kommunen Mittel aus dem Programm Kommunaler Klimaschutz bekommen. Der Ausschuss setzte hinter die 28 Millionen ein Fragezeichen: Kostensteigerungen seien nicht auszuschließen, erklärte Planer Schaumburg auf Nachfrage von Stephan Boecker (BfB). Dann solle die Gemeinde besser direkt höher kalkulieren, regte Boecker an.

Ein Neubau der Schule ist ebenfalls noch nicht gänzlich vom Tisch. Diese Idee brachte Marc Beer (CDU) ins Spiel. Sollte die Förderung platzen am 30. Juni platzen, müsse ab dem 1. Juli an einen Neubau gedacht werden, so der ins Protokoll aufgenommene Zusatz. Ein Neubau wäre etwa 30 Prozent teurer als eine Kernsanierung. Zusätzliche Baukosten für den Klimaschutz (etwa 2,5 Millionen) entfielen aber. Das Bauprojekt werde sich dann um etwa zwei Jahre nach hinten verzögern, sagte Beer.