10.000 EuroSPD fordert von Kürten einen Sofortzuschuss für das Tierheim Rhein-Berg

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Das Foto zeigt die Zwingeranlage für Hunde im Tierheim Kürten

Die Zwingeranlage für Hunde im Tierheim Kürten

Die SPD-Fraktion in Kürten beantragt, dass die Gemeinde das Tierheim in Kürten mit einem Zuschuss von 10000 Euro unterstützt.

Die Nachbarn in Odenthal haben dem Tierheim Kürten bereits eine einmalige Finanzspritze über 10.000 Euro zukommen lassen. Die Mitglieder des dortigen Hauptausschusses stimmten einstimmig zu, diese Summe zur finanziellen Rettung der Einrichtung zur Verfügung zu stellen.

Jetzt soll nach dem Wunsch der SPD-Fraktion in Kürten ebenfalls eine finanzielle Unterstützung gewährt werden. Die Kürtener Genossen um den Fraktionsvorsitzenden Jürgen Schmidt regen an, dass sich Kürten an Odenthal orientiert und ebenfalls 10.000 Euro gewährt. Damit soll der laufende Betrieb des Tierheims sichergestellt werden.

Hintergrund ist die nach wie vor offene Vereinbarung zur Unterbringung von Fundtieren, die das Tierheim Kürten mit den Kommunen des Kreises abschließen möchte. Bislang diente das Tierheim als Auffangstation für solche Tiere; die Kommunen Bergisch Gladbach, Kürten, Odenthal, Overath und Rösrath unterstützten dies finanziell.

Ausschreibung europaweit

Weil der ab 2024 geltende Vertrag europaweit ausgeschrieben werden muss, verzögert sich die Unterzeichnung einer Folgevereinbarung. Die Gemeinde Odenthal zahlte bislang 50 Cent pro Einwohner jährlich, also etwa 7500 Euro, die Stadt Bergisch Gladbach 37.000 Euro pro Jahr.

Da die Pauschalen seit längerem nicht angehoben worden waren, hatte der Tierschutzverein als Träger der Einrichtung den Vertrag gekündigt. Weil die Vertragssumme bei einer vierjährigen Laufzeit (2024-2027) oberhalb der europaweiten Ausschreibungsschwelle von 100.000 Euro liegt, verzögert sich bislang die Unterzeichnung.

Der Tierschutzverein Rhein-Berg muss sich gemäß Verfahren auf die Ausschreibung bewerben, weitere Anbieter für die Dienstleistung sind zumindest theoretisch vorstellbar. Ohne die Ausschreibung auf Europaebene sehen die Kommunen keine Möglichkeit einer rechtssicheren Vergabe. Um die Einrichtung zu unterhalten, benötigt das Tierheim etwa 25.000 bis 30.000 Euro jährlich.

Neuer Vertrag braucht noch Zeit

Bei steigenden Ausgaben für die Unterhaltung finanziert sich das Haus ausschließlich über Spenden, Mitgliedsbeiträge, Vermittlungsgebühren und die Einnahmen aus dem Vertrag mit den Rhein-Berg-Kommunen. In Kürten regt die SPD-Fraktion an, die 10.000 Euro als Sofortzuschuss freizugeben. Weil die Anpassung des Vertrags noch Zeit in Anspruch nehmen werde, sei eine Unterstützung dringend erforderlich, appelliert die SPD an die übrigen Fraktionen im Hauptausschuss. Ohne einen Sofortzuschuss sei der laufende Betrieb des Tierheims nicht mehr sicherzustellen, heißt im Antrag der SPD.

Auch die Kommunen Rösrath, Overath und Bergisch Gladbach sollten dem Odenthaler Beispiel folgen und eine finanzielle Unterstützung leisten. „Es wäre wünschenswert, wenn der Antrag bereits im Haupt- und Finanzausschuss Ende Oktober beschlossen werden könnte, das Tierheim braucht dringend Planungssicherheit“, wird der Fraktionsvorsitzende im Antrag zitiert. Obwohl die betroffenen Städte und Gemeinde eine Unterstützung „in naher Zukunft“ signalisiert hätten, benötige die Einrichtung den Sofortzuschuss für die Sicherstellung des laufenden Betriebs.

Das Tierheim im Kürtener Ortsteil Weier eröffnete im November 2006, zuvor gab es eine kleinere Einrichtung im Ortsteil Petersberg. Neben Platz für Kleintiere und Katzen gibt es in Weier auch eine Hundezwingeranlage mit 23 Boxen, sie bietet Platz für etwa 30 Hunde. Zahlreiche dieser Hunde gelten als kaum vermittelbar und leben über viele Jahre im Kürtener Tierheim. Die Zwingeranlage müsse dringend saniert werden, berichtete zuletzt die Leiterin des Tierheims, Chiara Zimmermann.

Seit dem Frühjahr 2023 leitet die gelernte Tierpflegerin das Tierheim, in Nachfolge von Heidegard Ruge.

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