Mit Bus und Bahn durchs BergischeIm Linienbus zur Zeitreise
- Das Neun-Euro-Ticket bietet im Juni sehr günstigen Zugang zum Bus- und Bahnnetz in ganz Deutschland.
- Da bietet es sich an, mal einen Ausflug mit Bus und Bahn zu unternehmen – zum Beispiel im spannenden Rheinisch-Bergischen Kreis direkt vor der Haustür.
- Diese Tour führt ins Schulmuseum.
Rhein-Berg – Schule oder Freibad? Ein Schüler wird bei dieser Frage wahrscheinlich nicht lange überlegen: Freibad natürlich! Doch auch die Schule, die auf unserer heutigen Tour mit Bus und Bahn durch Rhein- Berg besichtigt werden kann, hat ihren Reiz – und ist eigentlich auch gar kein Ort zum Büffeln.
Vielmehr lädt das Schulmuseum zu einer Zeitreise ein: in die Zeit, als Uroma und Uropa die Schulbank drückten. Und das kann auch ganz schön spannend sein, zumal, wenn man selbst noch Ferien hat
Die Zahlen entsprechen im Folgenden den in der Karte eingetragenen Ein- und Umstiegsorten, die Buchstaben im Text (x) markieren Sehenswürdigkeiten.
1 – Am Busbahnhof in der Gladbacher Stadtmitte
beginnt unsere Tour in den Bergisch Gladbacher Nordwesten. Praktisch: Die Buslinie 222 fährt unter der Woche alle 20 Minuten (4 Minute, 24 Minuten und 44 Minuten nach jeder vollen Stunde) vom Busbahnhof am S-Bahnhof ab (samstags halbstündlich, sonntags stündlich).
Noch vom Startpunkt sehen wir die erste Sehenswürdigkeit jenseits des Parkplatzes am Kopfende der S-Bahn-Gleise: ehemalige Kalköfen (A) des Kalkwerkes Cox, in denen ab Mitte des 19. Jahrhunderts unter anderem der oberhalb der Reuterstraße abgebaute Kalk verarbeitet wurde. Der Bus fährt auf die Paffrather Straße. Nach dem Kreisverkehr an der Einmündung der Reuterstraße schauen wir links aus dem Fenster und sehen Flutlichtmasten, Eingang und Umzäunung des Gladbacher Stadions „Belkaw-Arena“ (B).
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Das linke Busfenster bleibt unser Ausguck. Nachdem wir die Einmündung der Straße „Am Stadion“, die Feuer- und Rettungswache Nord und die Kreuzung mit der Handstraße passiert haben, folgt in einer Senke links hinter einer Hecke Haus Blegge (C), ein Rittersitz aus dem Mittelalter. Seit 1979 befindet sich in dem gelben Wasserschlösschen eine Klinik. Nun heißt es achtgeben, denn an der nächsten Haltestelle müssen wir aussteigen, wenn wir – anstatt weiter zum Schulmuseum (E) zu fahren – die kurze Wanderung mit Zwischenstopp- Möglichkeit im Kombibad Paffrath oder auf der danebenliegenden Minigolfanlage bevorzugen (ohne Wanderung geht's weiter bei Ziffer 3).
2 – Wer wandern und gegebenenfalls schwimmen oder minigolfen möchte,
steigt an der Haltestelle Paffrath Kirche aus, folgt der Paffrather Straße weiter in Fahrtrichtung des Busses, über die Kreuzung bis zur Kirche St. Clemens Paffrath (D). Erstmals 1160 als Besitz des Kölner Domstifts erwähnt, besteht die Basilika in ihrer heutigen Form seit einer Erweiterung Anfang des 20. Jahrhunderts. Sehenswert sind auch die drei Barockaltäre aus dem 17. Jahrhundert.
An der Ampel vor der Kirche überqueren wir die Kempener Straße und gehen rechts neben dem Fachwerkhaus der Gastronomie „Fronhof am Platz“ in den Fußgängerdurchgang zur Borngasse. Dieser folgen wir durch die Siedlung in den Wald und weiter bis zum Kombibad Paffrath (F). Rechts daneben befindet sich die Minigolfanlage (G).
Der weitere Wanderweg, führt direkt vor dem Kombibad auf dem Gehweg nach links, am Ende des Parkplatzes schräg links durch den Wald, dann an einer Wiese entlang. Vor der Brücke über den aufgestauten Mutzbach biegen wir rechts auf einen Spazierweg ab, folgen diesem parallel zum Mutzbach in den Wald, am Außengelände des Kombibads entlang und biegen an dessen Ende rechts ab.
Der Weg verläuft nun parallel zur Rückseite des Badgeländes. Wo er schräg auf einen asphaltierten Weg mündet, gehen wir auf diesem einige Meter nach rechts und biegen dann links auf einen Waldweg ab. Wir folgen ihm, überqueren einen Bach und eine Schneise, unter der eine Gasleitung verläuft.
An zwei Kreuzungen gehen wir geradeaus. Dann kreuzt ein Reitweg unseren Weg, und wir biegen wenige Meter weiter rechts ab. Auf einem Pfad geht es bald am Rande einer Siedlung entlang, bis links ein Weg zwischen Grundstücken hindurch in die Siedlung Klutstein führt. An der Einmündung auf die Wohnstraße finden wir die Haltestelle (4), an der wir wieder in die Linie 222 (Richtung Opladen!) einsteigen (auf der gegenüberliegenden Straßenseite!). Für die Wanderer geht’s dann weiter bei Ziffer 5.
3 – Wer in Paffrath im Bus sitzen geblieben ist,
fährt an der Kirche St. Clemens (D) vorbei und kann kurz darauf an der Haltestelle „Katterbach“ aussteigen, um das Schulmuseum (E) zu besichtigen, das allerdings nur unter der Woche geöffnet hat (siehe „Infos zur Tour“). Das 1990 von der Stadt Bergisch Gladbach eingerichtete Museum basiert auf der Sammlung des ehemaligen Schulrats Carl Cüppers (1920-2008).
Dieser hatte bereits 1968 damit begonnen, Möbel, Ausstattung und Lehrmaterial alter Volksschulen zu sammeln. Ergänzt um eine sehenswerte moderne Ausstellung bieten die heutigen Museumsmacher um Dr. Peter Joerißen Besuchergruppen die Gelegenheit, nach Anmeldung Unterricht wie zu Großvaters oder Urgroßmutters Zeiten zu erleben.
4 – An der Haltestelle „Schildgen. Kirche“
müssen Wanderer wie Museumsbesucher aussteigen und in jedem Fall den Bus wechseln, um die Rundtour über Odenthal zurück nach Gladbach zu absolvieren. Dabei lohnt sich ein Blick in die Herz-Jesu-Kirche (H) an der Haltestelle. Das von außen wie eine Burg wirkende katholische Gotteshaus wurde 1959 bis 1960 nach Plänen des Architekten Gottfried Böhm errichtet. Die markanten Kegeldächer markieren die besonderen Orte der Sakramente im Inneren: vom Taufbecken, über die Beichtstühle bis zum Altar.
Weiter geht’s nun an derselben Haltestelle, an der wir zuvor ausgestiegen sind, mit dem Bus Linie 434 Richtung Bergisch Gladbach (3, 23 und 43 Minuten nach, samstags und sonntags stündlich um 46 nach), auch wenn das von hier aus noch eine Runde durch Odenthal bedeutet. 6 An der Haltestelle „Odenthal, Rathaus“, bietet sich die Gelegenheit, die Tour noch einmal zu unterbrechen: für ein Eis, einen Abstecher in den Odenthaler Ortskern (J) oder den ebenso idyllischen Ortskern von Osenau (I), der wie der Skatepark am Dhünntalstadion (K) über den Dhünnweg flussabwärts zu erreichen ist.
Mit dem Bus 434 geht’s schließlich weiter zurück nach Gladbach, wo uns an der Einmündung der Odenthaler Straße auf die Hauptstraße eins der letzten historischen Fachwerkhäuser der Kreisstadtmitte empfängt: die Gastwirtschaft im „Waatsack“ (L).
Die Tour auf einen Blick
Start/Ziel: Busbahnhof am SBahnhof in Gladbachs Stadtmitte
Dauer: Je nach Anschluss und Zwischenstopps, mit Besichtigungen ca. 4 Stunden; bei Wahl der sportlichen Variante plus ca. 1 Std. Wanderung (ca. 3 km) zzgl. Bad- oder Minigolf-Aufenthalt. GPS-Daten: auf www.gpsies.com unter dem Stichwort „Auf Tour mit Bus und Bahn 20. August“. Separat dort auch die GPS-Daten für die Wanderung. Anfahrt: Am besten mit Bus oder Bahn zum Gladbacher S- beziehungsweise Busbahnhof.
Mit Auto: In Gladbachs Stadtmitte am Turbokreisel Rtg. Köln, am Driescher Kreisel 1. Ausfahrt Stationsstraße, Parken in Parkhaus, am WE an Jakobstraße.
Einkehrmöglichkeit: Grappolo D’Oro, Altenberger-Dom-Straße 75, Di- Fr+So 12-14 Uhr und 18-24 Uhr, Sa 18-24 Uhr; Irish Pub Schildgen, Altenberger-Dom-Straße 115, 17-1 Uhr
Besichtigung: Schulmuseum Katterbach, Kempener Straße 187, Bergisch Gladbach-Katterbach, Mo- Fr 10-13 Uhr, Eintritt: 2 Euro, ermäßigt 1 Euro
Erfrischung: Freibad am Kombibad Paffrath, Borngasse 2, Bergisch Gladbach-Paffrath, von 6.15 Uhr (Hallenbad, Freibad ab 10 Uhr) bis 21.30 Uhr (Hallenbad, Freibad bis 20 Uhr), Änderungen bei schlechtem Wetter, Erwachsene 5,90 Euro, ermäßigt 4,00/0,50 Euro.
Minigolf: Die Minigolfanlage neben dem Kombibad an der Borngasse in Bergisch Gladbach-Paffrath hat täglich von 10-20 Uhr Uhr geöffnet.