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Altenberger DomDas Leben der Kirchenkatze Elsalotte

Lesezeit 3 Minuten

Odenthal – Sie wohnt im Pfarrhaus, ist mit Caruso durchgebrannt, war schon im Fernsehen, und hat jetzt auch die Sozialen Medien erobert.

Kirchenkatze Elsalotte lebt zwar erst seit sieben Monaten in Altenberg, ist aber schon bekannt wie ein bunter Hund.

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Tierfreundin: Altenbergs evangelische Pfarrerin Claudia Posche mit der Kirchenkatze Elsalotte.

Nach dem Motto „Auf Samtpfoten durch den Dom“ können Kinder auf ihren Spuren wandeln und die in der Kirche versteckten Tiere entdecken, vom Einhorn bis zum Löwenrudel. Im Herbst soll es in dem Gotteshaus sogar Katzenmusik geben, verrät Pfarrerin Claudia Posche, im Nebenberuf Frauchen der getigerten Schönheit.

Domorganist Andreas Meisner sucht gerade passende Stücke für ein Konzert zusammen. Manche Komponisten haben ja buchstäblich mit einem Kater am Cembalo oder Klavier gesessen und sich vom Rhythmus der Tatzen auf den Tasten inspirieren lassen. Von Offenbach gibt es gar eine Katzen-Operette, Mozart soll zuweilen wie ein Stubentiger herumgealbert haben, und bei Andrew Lloyd Webber hat ein Kätzchen beim Spielen auf dem Notebook angeblich eine Partitur gelöscht. In Altenberg ist Elsalotte aber nur „Schirmkatze“ des Konzerts.

Ein paar mal lange Nächte unterwegs

Aufregung gab es im Vorfeld dennoch: Elsalotte war verschwunden. Rund eine Woche lang blieb sie dem Pfarrhaus fern. Aufrufe wurden ins Netz gestellt, Suchplakate aufgehängt. Die erlösende Nachricht kam aus dem Hotel Wißkirchen. Dort hatte sie sich in der hintersten Ecke eines Schuppens versteckt, natürlich ohne zuvor ordnungsgemäß einzuchecken. Eine tierliebe Mitarbeiterin entdeckte sie.

„Vor ein paar Wochen war sie schon mal für zwei Nächte weg, nachdem Kater Caruso maunzend ums Haus gestrichen war. Mit dem ist sie mal kurz durchgebrannt“, schmunzelt Posche. Was sie jüngst indes getrieben hat, weiß niemand. „Sie hat halt viel Wildkatzengene in sich.“

Sunja bei „Tiere suchen ein Zuhause“ gesehen

Was die beiden verbindet, ist ihre Herkunft aus einer „Stadt mit D“: Claudia Posche kam aus Düsseldorf nach Altenberg, Elsalotte aus Düren. Ihre Beförderung vom Fundtier zur First Cat der Protestanten verdankt sie der Tatsache, dass die Pastorin ein Faible für eine besondere Art von Teleshopping hat. Nachdem Erstkatze Mirabella das Zeitliche gesegnet hatte und Vorgängerkater Tinto friedlich im Wohnzimmer entschlafen war, hat sie lange nach einem Nachfolger gesucht, aber der Funke wollte nicht überspringen – bis sie im vergangenen November bei „Tiere suchen ein Zuhause“ Sunja entdeckte, wie Elsalotte damals hieß. Verspielt und neugierig sollte sie sein und „offen für alles“, vor allem für ein Haus in ländlicher Umgebung.

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„Ich fand sie niedlich und hab noch am gleichen Abend angerufen“, erinnert sich ihre neue Besitzerin. Jetzt fängt die Europäisch-Kurzhaar-Dame im Dhünntal Mäuse und begeistert Kinder auf der Homepage der Kirchengemeinde, wenn sie im Dom Fische fängt, das Einhorn sucht und mit einem Löwenrudel posiert. „Tagsüber döst sie im Pfarrgarten in der Sonne, nachts ist sie hellwach“, teilt die Kirchengemeinde mit.

Stubenarrest gibt es für den jüngsten Ausflug übrigens nicht, Elsalotte darf weiter durch die Gegend stromern. „Da muss man auch ein bisschen Gottvertrauen haben“, findet Posche. Und das hat man als Pfarrerin ja schon von Berufs wegen.