Monster, ein ICE ohne Verspätung und Bergische Wanderquallen im Zug der Bergischen Jecken – Premiere für Zugleiter und ein Trauerfall.
Mit rollendem Trampolin die Bergstraße hinunterDie schönsten Bilder vom Karnevalszug in Blecher
Doch, ausgeschlafen waren sie die Jecken vom TV Blecher – auch wenn sie ein überdimensionales, rollendes Bett im Rosenmontagszug des Festkomitees Bergische Jecken durch Blecher und die Bergstraße hinunter schoben. Und das „Bett“ hatte es in sich: Immer wieder katapultierte es kleine Monster hoch über den von bunt kostümierten Jecken gesäumten Zugweg.
„De kleenen Monster maache met und höppe op däm jruuße Bett“, ist auf einer Wand hinter dem „Bett“ zu lesen, das eigentlich ein „verkleidetes“ Trampolin ist. Und die ganze Freude der Zugleiter Sascha Eidam und Thomas Vandiecken.
„Wir sind sehr froh, dass die Trampolinspringer des TV Blecher nach ein paar Jahren wieder im Zug mit dabei sind“, sind sich die Zugleiter einig, die das Amt in diesem Jahr von Andreas Kaesbach übernommen haben.
Männerballett „Pralline's“ feiert 20-jähriges Bestehen
Dabei haben Eidam und Vandiecken noch etwas zu feiern: Ihr Männerballett „Pralline's“ feiert 20-jähriges Bestehen – und natürlich gehen sie dort in der pinken Fußgruppe mit.
Begonnen hat der Zug alles andere als ausgelassen, sondern mit einem Gedenken an den am Sonntag verstorbenen früheren Zugleiter und Prinzen von 1994, Siegfried Doepel. Ihm zu gedenken, trug die Zugleiterlok, von der aus Gerd Kortschlag vom Vorstand des Festkomitees Bergische Jecken die Zuschauer begrüßte, Trauerflor.
Allen Jahreszeiten entsprungen schienen die Waldfeen und Waldwesen der Awo-Kita in ihren farbenfrohen Kostümen. „Immer schön die Zähne putzen“, mahnte eine Hexe der Gruppe „De Knüppelschers“ und zeigte ihr eher vom Gegenteil zeugendes eigenes Gebiss.
Aber damit war sie längst weitergezogen, als die Bonbons der „Jecken Farbtupfer“ aufmarschierten. Ein herrliches Bild in der Nachmittagssonne auf den Odenthaler Höhen, auf denen sich auch Bergische Funken und Gruppen aus Nachbarkommunen wie Burscheid (TG Hilgen) und Leverkusen (Jecke Schützen Schlebusch) in den närrischen Lindwurm einreihten. Bis aus Bochum, Nassau und dem oberbergischen Hartegasse waren die Musikgruppen angereist, die den Zoch stimmungsvoll bereicherten.
ICE mal ganz ohne Verspätung und noch dazu auf der Bergstraße
Einen ICE mal ganz ohne Verspätung schickte die Gruppe „Bergischer Eintopf“ durch Blecher und die Bergstraße hinunter, bevor der Tanzexpress der Traumtänzer den Weg ebnete auch für Tanzeinlagen der Tanzpaare direkt auf der Straße.
Mit viel Liebe zum Detail hatten „De Knobelköpp“ ihren Wagen in eine Mine verwandelt und sich selbst als Knobelzwerge verkleidet. Von den vier Jahreszeiten, als die die „Holzköpp“ daherkamen, dürfte man unterdessen „unter Tage“ wenig mitbekommen. Umso schöner, dass die Jecken am Straßenrand alles auf Augenhöhe und häufig im strahlenden Sonnenlicht präsentiert bekamen.
Die unterschiedlichsten Materialien hatte die Fußgruppe der Haus- und Tierbetreuung zu Kostümen prachtvoller „Bergischer Wanderquallen“ verarbeitet. Selbst Kinderwagen hatten sich in große Meeresbewohner verwandelt und nahmen auch den jüngsten Nachwuchs im Zug mit. Und spätestens als dann neben den Rittern von Jeck der Jecken Schützen am Zugfinale auch noch das rollende Trampolin mit einer riesigen Gruppe kleiner „Monster“ folgte, war der Zoch-Genuss komplett.