Wie in Odenthal-Altenberg ehemalige Wise Guys musikalisch neu zusammengefunden haben. Spiegelzelt-Aktion mit Chance auf Zugabe.
Die schönsten BilderEhemalige Wise Guys stehen in Altenberger Spiegelzelt gemeinsam auf der Bühne
In seiner Zeit bei den Wise Guys war es einer seiner Parade-Songs: „Nur für dich“. Beim Konzert in Altenberg gießt sich Clemens Tewinkel, der mit seiner Familie im nahen Voiswinkel wohnt, auf der Bühne noch ein Glas Wasser über den Kopf und sieht nun vollends wie der „begossene Pudel“ aus, der seiner Verflossenen nachsingt, um am Ende ihr Lied nochmal ganz neu und anders zu singen. Großartig.
Doch nicht nur Fans der 2017 auseinandergegangenen A-cappella-Musikgrupe „Wise Guys“ kommen an diesem Abend auf ihre Kosten, an dem neben Clemens Tewinkel auch Ex-Wise-Guy Edzard „Eddi“ Hüneke auf der Bühne steht. Dank Tewinkels Sohn Jakob und weiterer Verstärkung aus der Odenthaler Nachbarschaft wird das Konzert im Altenberger Spiegelzelt zu einem musikalischen Leckerbissen, der eine neue Dimension erreicht.
Darin finden sich vormalige A-cappella-Songs der Wise Guys wieder, die Jakob Tewinkel für seine Band arrangiert hat, neue Lieder von Eddi Hünecke wie das erfrischend aufspitzende „Im Urlaub muss man fröhlich sein“, und Lieder wie das der „Zitronauten“ aus Voiswinkel, die bereits vor den Amerikanern auf dem Mond gewesen sein sollen. Eine Koproduktion, die Jakob Tewinkel (Musik) und Clemens Tewinkel (Text) eigentlich mal für den Voiswinkeler Karnevalszug geschrieben haben und der Markus Bartosch aus der Nachbarschaft ein kraftvolle Rockröhre verleiht.
Nicht nur Eddi Hüneke, der nach wie vor als Musiker unterwegs ist, freut sich über die musikalischen Begegnungen des Musikprojekts („Ich wollte immer mal mit einer Band auf der Bühne stehen“), auch Zeltgastgeber und Gastronom Markus Wißkirchen fühlt sich an seine Zeiten als Sänger in der „Barbershop Group“ erinnert.
Clemens Tewinkel überzeugt auch mit musikalischer Klaviersatire von Bodo Wartke
Nicht nur am Mikro, sondern auch an der Posaune überzeugt Clemens Tewinkel, und überrascht mit einem Soloblock, bei dem er sich selbst am Klavier begleitet, selbst seine Frau Sonja. Auf ihren Vorschlag hin, erklärt er dem Publikum habe er auch die folgende Nummer ins Programm genommen. Was folgt ist eine bitterböse Klaviersatire von Bodo Wartke, in der ein Pantoffelheld-Mann seiner Frau in Gedanken nach dem Leben trachtet und am Ende, als er tatsächlich Gelegenheit dazu hat, doch den Wunsch seiner Gattin erfüllt, die Tür zu schließen: „Ja, Schatz!
Nicht nur vor musikalischer Spielfreude sprühen Vater und Sohn Tewinkel im Duett „hauch mich mal an“, einer Vater-Sohn-Nummer von „Das Lumpenpack“, die den beiden auf den Leib geschnitten zu sein scheint.
Musikalisches Projekt im Altenberger Spiegelzelt ruft nach Zugabe
Wer die Band an Gitarre, Bass, Schlagzeug, Keyboard und Trompete erlebt, das Zusammenspiel in den unterschiedlichen Konstellationen, die Spielfreude und Begeisterung, der käme kaum auf die Idee, dass sich die Musiker nur für dieses Konzert zusammengefunden haben. Das schreit eindeutig nach einer Zugabe.
Apropos Zugabe: Dass ein gehöriger Anteile früherer Wise-guys-Fans im Publikum ist, hört man auch daran, dass sie vor den Zugaben ohne Vorgabe den Wise-Guys-Song „Ich bin dein Ohrwurm“ anstimmen. Statt wie früher a cappella gibt’s die Zugabe nun allerdings mit instrumentaler Verstärkung: unter anderem bei „Sing mal wieder“.
„Tolle Atmosphäre hier“, findet auch Odenthals Bürgermeister Robert Lennerts, der sich das Konzert im Spiegelzelt nicht hat entgehen lassen. „Megastark“, klopft eine Zuhörerin nach dem Konzert auch Spiegelzeltveranstalter Wißkirchen auf die Schulter.
Der Gastronom und Hotelier Wißkirchen denkt bereits an eine Fortsetzung der Spiegelzelt-Kleinkunst. Da capo möchte man am Ende des Abends auch den Musikern zurufen. Gerne mehr davon.
Fortsetzung nicht ausgeschlossen
Nach einer ersten Spiegelzelt-Saison in der noch sehr stark von Corona-Pandemie geprägten Spielzeit 2021/ 2022, in der der Altenberger Gastronom Markus Wißkirchen trotzdem ein Zeichen für die Kultur gesetzt hatte, stieß die jüngst zu Ende gegangene Spielzeit mit Cirque-Bouffon-Dinner-Show und Kleinkunstprogramm auf so reges Interesse, dass eine Fortsetzung im kommenden Herbst mit Cirque Bouffon und Kleinkunst nicht unwahrscheinlich ist.Wißkirchen selbst freut sich, dass sich das Angebot etabliere. (wg)