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Baubeginn im HerbstDie Sanierung des Dhünntalstadions in Odenthal ist ein Hindernislauf

Lesezeit 3 Minuten
Ein Sportplatz mit Fußballrasen, auf dem ein Tor steht, eine Aschenbahn und etwas unansehnliche Umkleiden.

Hat auch schon bessere Zeiten gesehen: das Dhünntalstadion in Odenthal. Im Herbst soll nun endlich die immer wieder verschobene Sanierung beginnen.

Seit 2020 der Bund Geld für die Sanierung der Sportanlage zugesagt hatte, warten die Sportler auf den Beginn der Arbeiten. Ein Marathon.

Die Umkleiden wirken wenig einladend und auch die Aschenbahn hat schon bessere Zeiten gesehen, Moos und Gräser arbeiten sich immer weiter auf die Laufbahnen vor und erreichen am Rand schon Wadenhöhe. Flächiger Grünspan in der Westkurve lässt auch mit wenig Fantasie die Vermutung zu, dass die Oberfläche nach Regenfällen zur Rutschbahn wird.

Das Brett der Weitsprunggrube wirkt morsch, hinter dem Torraum auf der Seite des Schulgeländes trennen Bauzäune die Fläche ab, auf der noch vor einiger Zeit die Container für die Kita Odenthaler Kobolde standen, die hier nach dem Flutschaden unterkam. Nur die Rasenanlage, auf der zahlreiche Fußballtore fürs Training stehen, wirkt - zumindest auf den ersten Blick - sattgrün und bespielbar.

Die Sportanlagein Odenthal ist marode

Die Sportanlage an der Bergisch Gladbacher Straße, die sich nicht eben bescheiden Dhünntalstadion nennt, ist unübersehbar marode. Die Vereine klagen schon lange über die eingeschränkten Möglichkeiten der Sportstätte, nicht nur wegen des baulichen Zustandes, sondern auch weil das Areal immer wieder in der Not zweckentfremden wurde.

Container für Flüchtlinge, Notklassenzimmer fürs Schulzentrum, Behelfs-Kita nach Flutschaden, und provisorischer Treff der Offenen Jugendarbeit Odenthal – alles fand in Ermangelung anderer Grundstücksalternativen hier Platz und beeinträchtigte den Sportbetrieb.

Die Sanierungsvorbereitungen gleichen einem Hindernislauf

Eigentlich hätten hier schon längst die Bagger anrücken sollen, denn die Sanierung der Sportanlage ist seit langer Zeit geplant. Doch wie beim Hindernislauf waren immer wieder Hürden zu überwinden. Ursprünglich hatte man den Sportplatz im Frühjahr 2023 neu bauen, die Arbeiten im Winter 2023 abschließen wollen.

Doch zunächst hatte sich das Vorhaben nach Angaben der Verwaltung verzögert, weil die Abstimmung mit dem Fördergeber langwieriger waren als gedacht. „Fördergeber“ ist der Bund, der schon im Herbst 2020 knapp 800.000 Euro für die insgesamt rund 1,8 Millionen Euro teure Sanierung in Odenthal zugesagt hatte.

Eine Tartanbahn soll die rote Asche auf der Laufbahn ersetzen

Tartanbahn statt Asche, die Anlage von zusätzlichen Kleinspielfeldern hinter den Torräumen, die Verbesserung des Rasenplatzes mittels Drainage und eine neue Weitsprunganlage stehen ganz oben auf der Liste. Dann sollten die Arbeiten im Frühjahr 2024 ausgeführt und bis zum Ende der Sommerferien abgeschlossen sein, hatte die Verwaltung zwischenzeitlich gehofft.

Es sei aber nicht einfach gewesen, alle nötigen Gewerke zu vergeben, erklärte Christoph Hagen vom Planungsamt die neuerliche Verzögerung. Für zwei Gewerke habe man zunächst gar keine Angebote bekommen, sagte er. Derzeit koordiniere man den Bauzeitplan.

Das Wetter muss mitspielen, damit der Platz Ostern wieder zu nutzen ist

Nun soll in den Herbstferien der Startschuss für die Arbeiten fallen, die Sanierung nach Möglichkeit gegen Ostern 2025 abgeschlossen sein. Da man jetzt in das für Bauarbeiten eher problematische Herbst- und Winterhalbjahr rutsche, müsse auch die Witterung mitspielen, so die Verwaltung.

Bis zu den Herbstferien sei die Sportanlage für Vereine, Schulen und Sportive noch geöffnet. Endlos verschieben lässt sich die Sportplatzsanierung nicht mehr: Das Geld vom Bund ist an die Vorgabe gekoppelt, dass der Umbau bis Ende 2025 abgeschlossen ist. Andernfalls droht die Disqualifikation.