Im vergangenen Jahr feierte es eine großartige Premiere: Das Festival „Literatur am Dom“. Was erhofft sich die Veranstalterin in diesem Jahr?
Veranstalterin Sayn-Wittgenstein im Interview„Literatur am Dom soll jährlich stattfinden“
Mitte Juni soll Altenberg eine Neuauflage des „Festivals der geschliffenen Wortkunst“ aus dem vergangenen Jahr erleben. Vier Fragen an Sema Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein, die Vorsitzende des Festival-Fördervereins.
Im vergangenen Jahr ist das Festival „Literatur am Dom“ furios gestartet. Nun findet es zum zweiten Mal statt. Ist es damit Tradition?
Sema Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein: Der Begeisterung und Anfragen der Besucher nach zu urteilen, bleibt uns nichts anderes übrig … ganz ehrlich, es war von Anfang an unser Wunsch, das Festival zu etablieren und daraus eine alljährlich wiederkehrende Veranstaltung zu machen.
Setzen Sie in diesem Jahr beim Programm neue Akzente?
Neue Akzente setzt man immer, wenn man neue Autoren und Autorinnen einlädt, denn jede dieser Personen setzt mit seiner Individualität neue Akzente. Doch dieses Jahr ist ein besonderes auch für uns. Wann hat man schon die Gelegenheit, einen internationalen Top-Act wie T.C.Boyle zu gewinnen? Dazu einen Autor, Dinçer Güçyeter, der gerade zum Preisträger der diesjährigen Leipziger Buchmesse gekürt wurde – da hieß es ganz schnell die Flyer und Plakate umzutexten. Mit ihm, aber auch mit der Autorin Adriana Altaras setzen wir dazu Themen unserer multikulturellen Gesellschaft auf das Programm. Harald Schmidt als Hochkaräter der geschliffenen Wortkunst, Karen Duve mit „Sisi“ und Angela Steidele mit „Aufklärung“, die jeweils ihre Protagonistinnen feministisch aufbauen – eigentlich alle, die bei uns mitwirken, bringen neue Akzente und damit frischen Wind in die historischen Gemäuer in Altenberg.
Wenn Sie einen Literatur-Muffel vom Besuch des Festivals überzeugen sollten, was wäre für Sie das wichtigste Argument?
Bei uns spielt die Literatur natürlich die Hauptrolle. Doch der magische Zauber von Altenberg, in der freien Natur den Worten zu lauschen, immer mit Blick auf den erhabenen Dom, ist wie ein Wellness-Tag für die Seele. Die gute Kulinarik der umliegenden Gasthäuser als Beiwerk, das entspannte Miteinander der Besucher, Autoren und Autorinnen zum Anfassen nahe. Wer dann immer noch nicht überzeugt ist, der kann noch wandern gehen…
Worauf freuen Sie sich persönlich ganz besonders?
Auf die glücklichen Gesichter unserer Besucher, wie ich es letztes Jahr erlebt habe. Vergessen sind dann die Mühen und Hektik der Vorbereitungen der letzten Monate für das Festival. Mein Lohn ist das Lächeln in den Augen der Gäste, das mich glücklich macht.