Seit Frühjahr 2022 hat sich die Zahl der Neuankömmlinge in Odenthal drastisch erhöht und die Corona-Pandemie sorgte für weniger Angebote.
Kennenlern-AbendArbeitskreis Asyl in Odenthal braucht dringend freiwillige Helfer
Der Arbeitskreis Asyl sucht dringend Menschen, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge in der Gemeinde engagieren wollen. Weil sich seit dem Frühjahr 2022 die Zahlen der Neuankömmlinge drastisch erhöht haben und mittlerweile über den Zahlen der Flüchtlingskrise von 2015/16 lägen, bestehe dringender Bedarf, so Norbert Selzer. Auch er ist im AK Asyl aktiv. Interessierten Helfern möchte sich der Arbeitskreis Asyl mit einem Kennenlern-Abend am Dienstag, 6. Juni, 19 Uhr, im Pfarrsaal in Odenthal, Dorfstraße 4, vorstellen.
Der lose Zusammenschluss engagierter Privatpersonen, der sich ausdrücklich nicht als Verein versteht, existiert seit 1990 in Odenthal und habe sich seither durchgängig um die in der Gemeinde lebenden Flüchtlinge gekümmert, so Selzer, doch nun werde es eng. Das Netzwerk der Helfer und Helferinnen unterhält oder unterstützt verschiedene Hilfseinrichtungen.
Eine wichtige Anlaufstelle ist die Caro-Kleiderkammer, die nicht nur Menschen mit dem Nötigsten versorgt, sondern auch bei Alltagsnöten hilft. Etabliert hat sich auch die Fahrradwerkstatt eines engagierten Teams, das sich jeden Samstagvormittag trifft, allerdings aus Altersgründen auch Verstärkung sucht. Dazu kommen etliche Einzelaktionen, die das Ziel haben, die Kulturen einander näherzubringen. Dazu zählt das alljährliche Sommerfest auf dem Kochshof.
Ein paar Angebote wurden wegen Corona-Pandemie aufgeben
Andere Angebote, wie ein Nähtreff oder ein Sprachcafé waren zunächst wegen rückläufiger Flüchtlingszahlen, dann wegen der Corona-Pandemie aufgegeben worden. „Als erstes ist dann wieder ein Spieletreff in Steinhaus gestartet, der dort mittlerweile zur festen Institution für Kinder allen Alters geworden ist“, so Selzer.
Von den Eltern werde das Angebot auch gerne genutzt, um Hilfe beim Ausfüllen von Formularen oder anderen Problemen zu erhalten. „Eigentlich wäre es sehr wünschenswert, diesen Treff mehr als einmal pro Woche anbieten zu können. Aber dafür wären mehr Ehrenamtliche erforderlich“, sagt er. Der nächste regelmäßige Treff sei in der Grundschule in Blecher geplant.
Für einige Kinder hätten sich auch schon Erwachsene zur Nachhilfe gefunden. „Da wird es aber wohl bald noch viel mehr Bedarf geben“, prognostiziert Selzer. Und für Frauen mit kleinen Kindern wäre ein erstes Basis-Sprach-Angebot wünschenswert. An andern Standorten von Flüchtlingsunterkünften „gibt es aber jeweils nur noch einen einzigen Unterstützer und in Odenthal-Osenau noch gar keinen“, bedauert der Ehrenamtler. Die Gemeindeverwaltung mache, was möglich sei, um die große Zahl der Neuankömmlinge unterzubringen. „Aber darüber hinaus gibt es großen Bedarf, sowohl an praktischen Hilfen als auch an menschlichem Kontakt“, erklärt Selzer.
Infos, wie geholfen werden kann, gibt’s beim Kennenlern-Abend und im Internet.