Nach GranatenfundBau der Feuerwache in Odenthal macht Fortschritte
Odenthal – Der Bau des Feuerwehrgerätehauses mit angeschlossener Rettungswache in Voiswinkel macht Fortschritte. Die Verwaltung kündigte an, dass die Arbeiten im Zeitplan seien und man das Gebäude voraussichtlich termingerecht im April beziehen könne.
Für den 3,6 Millionen Euro teuren Bau, an dessen Kosten sich der Rheinisch-Bergische Kreis wegen der dort angegliederten Rettungswache zu einem Drittel beteiligt, waren zwölf Monate Bauzeit veranschlagt worden. „Das können wir nach heutigem Stand trotz einer Verzögerung im Sommer auch einhalten“, sagte Bürgermeister Robert Lennerts.
Stopp der Arbeiten
Damals war bei den Erdarbeiten auf dem Gelände an der Küchenberger Straße eine Panzerabwehrgranate gefunden worden. Die rostige Hinterlassenschaft aus Kriegszeiten war noch scharf. Nur glückliche Umstände verhinderten, dass die Munition auf dem Gelände der künftigen Rettungswache explodierte. „Zur Stabilisierung des Bodens musste die Erde in einer Mischmaschine mit Kalk versetzt werden“, erinnert sich Carsten Mager vom Bauamt. Das Gerät blockierte plötzlich und der Bauarbeiter entdeckte die Panzergranate im Getriebe.
Alle Arbeiten seien daraufhin sofort gestoppt und der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Düsseldorf informiert worden, so Mager weiter. Der habe den Munitionsfund nicht an Ort und Stelle gesprengt, sondern abtransportiert. Anschließend sei das gesamte Baugrundstück, das ursprünglich beim Routine-Check von der Bezirksregierung als „unverdächtig“ eingestuft worden war, noch einmal systematisch nach Blindgängern untersucht worden – weiterer Sprengstoff wurde aber nicht entdeckt.
Immer wieder wird bei Erdarbeiten im Land Munition aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Erst vor wenigen Tagen war in einer bayerischen Zuckerfabrik eine Granate entdeckt worden. Metalldetektoren am Förderband hatten angeschlagen, als die Granate unter den Rüben vorbeifuhr. Panzergranaten wurden im Zweiten Weltkrieg im Kampf gegen gepanzerte Gefechtsfahrzeuge eingesetzt.
Ungeklärt ist, wie die Panzergranate auf das Gelände an der Küchenberger Straße gelangt ist. Möglicherweise sei die Munition in der Vergangenheit unbemerkt mit Erdmaterial von anderer Stelle hier angeschüttet worden, so die Verwaltung. Zudem soll es nicht weit entfernt im Zweiten Weltkrieg einen Laufgraben für eine Flakstellung gegeben haben.