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Köln diskutiert nochIn Odenthal-Eikamp wurde das erste Damendreigestirn proklamiert

Lesezeit 3 Minuten
Prinz*in Clara I. (Brückers, Mitte), Bäuerin Verena (von Mengden, rechts) und Jungfrau Inga (Schoppeit) stehen auf der Bühne und jubeln.

Frisch proklamiert: Prinz*in Clara I. (Brückers, Mitte), Bäuerin Verena (von Mengden, rechts) und Jungfrau Inga (Schoppeit).

Köln diskutiert über ein weibliches Dreigestirn, Odenthal ist da weiter: In Eikamp wurde das erste weibliche Trifolium proklamiert.

„Es tut so gut, euch wiederzusehen“, bekennt Chris-Di-Ro-Go-Präsident Robert Lennerts, nachdem er mit seinen Vereinskollegen, den neuen Jecke Pänz und den Jecke Mädche in den proppenvollen Eikamper Festsaal eingezogen ist, in dem bald nicht mehr er, sondern die Jecke Mädche das Sagen haben. Genauer: Clara I. (Brückers), Verena (von Mengden) und Inga (Schoppeit), die zum Auftakt des Chris-Di-Ro-Go-Festwochenendes am Freitagabend als „Prinz*in“, Bäuerin und Jungfrau proklamiert wurden – und für mächtig Stimmung sorgten.

Zunächst aber war es trotz ausgelassener Wiedersehensfreude nach dem Einzug mucksmäuschenstill: In einer Schweigeminute gedachten die Karnevalisten im Saal des verstorbenen Traktorpiloten der Festwagen, Hubert Lennerts, des verschiedenen Friseurs Donato Fiorentino sowie des Verkehrsunfallopfers vom Neujahrsmorgen.

Bäuerin und Jungfrau haben die Prinz*in in die Höhe, im Hintergrund die „Jecke Mädche“.

Singen tun viele – einen eigenen Tanz präsentiert das neue Eikamper Damendreigestirn aus den Reihen der „Jecke Mädche“ (Hintergrund).

Danach ging’s umso ausgelassener ins Comeback aus der Corona-Zwangspause, aus der Chris-Di-Ro-Go sogar gestärkt hervorging. „Wir haben Nachwuchs bekommen“, verkündete Robert Lennerts nicht ohne stolz und präsentierte neben neuen Mitgliedern auch eine komplette neue Tanzgruppe (siehe „Aktiv aus der Corona-Krise“).

Und auch sonst stiegen die Eikamper mit dem Programm ganz oben mit ein: Niemand Geringeres als die Bläck Fööss eröffneten das Programm. Personell seit Silvester abermals verjüngt und erstmals ohne Gründungsmitglieder auf der Bühne, knüpften Frontmann Mirko Bäumer und seine Kollegen mit dem „Stammbaum“, „Drink doch ene mit“ und „Do bess die Stadt“ doch genau an das an, wofür man die Bläck Fööss kennt – und schätzt.

Ein herzlicher Gruß und beste Genesungswünsche gingen auch an Andreas „Blocki“ Block, der krankheitsbedingt diesmal nicht dabei sein konnte.

Wir sind stolz, dass wir so ein tolles Dreigestirn gewinnen konnten.
Robert Lennerts, Präsident von Chris-Di-Ro-Go

„Wir sind stolz, dass wir so ein tolles Dreigestirn gewinnen konnten“, bekannte Präsident Robert Lennerts, bevor er den drei Jecke Mädche die Insignien überreichte. Wie berichtet ist Bäuerin Verena (von Mengden) seit 2005 Trainerin der Jecke Mädche, dazu beruflich Krankenschwester und Fitnesstrainerin und „vor allem eine Frau mit wahnsinnig Power“, so Lennerts. Jungfrau Inga (Schoppeit) sei Gründungsmitglied der „Jecke Mädche“ und sorge als Hebamme dafür, dass die „Pänz heil zur Welt kumme“, so Lennerts.

Aufs Gendersternchen legte „Prinz*in“ Clara I. (Brückers) wert, die nicht nur hauptberuflich Krankenschwester und wie ihre Dreigestirnskolleginnen dreifache Mutter ist, sondern sich auch als „Feministin durch und durch“ vorstellte: „Wir in Eikamp reden nicht nur – wir machen.“ Und wie. Das bewiesen die drei Tollitäten mit ihren „Jecken Mädchen“. Singen kann ja heute beinah jedes Dreigestirn – die Eikamper Frauen aber legten einen Dreigestirnstanz auf die Bühne.

Phänomenal, bevor Stefan van den Eertwegh alias „Die Erdnuss“ in seiner Rede mit keckem Seitenblick auf den Präsidenten und Bürgermeister der Gemeinde Odenthal auch die Beamten kräftig durch den Kakao zog. Kostprobe? Treffen sich zwei Beamte. Sagt der Eine: Ich habe gestern fünf Überstunden gemacht. Fragt der andere: Was habt ihr denn gefeiert?

Die 20-köpfige Kindertanzgruppe Chri-Di-Ro-Gos Pänz tanzt in blauen Kleidern auf der Bühne.

Im Corona-Jahr 2022 neu gegründet: die 20-köpfige Kindertanzgruppe „Chris-Di-Ro-Gos Pänz“.

Selbst tatsächlich mit viel Arbeit kämpfende Betroffene machten unterdessen gute Mine zur Frotzelei. Schließlich ging’s gleich darauf mit den Eikamper „Stammgästen“, wie Lennerts die Musiker von „Cat Ballou“ begrüßte, auf der Bühne weiter.

Die „Jecke Mädche“ wirbelten ebenso über die Bühnenbretter, wie die Musiker von Kaschämm und „Kuhl un de Gäng“. Und als die Steinenbrücker Schiffermädchen endlich auf der Bühne in See stachen, war es bereits weit nach Mitternacht.

Jeckin Julia fühlte sich umgehend an den Abend vor 25 Jahren erinnert, als sie hier bei Chris-Di-Ro-Go mit ihrem Martin zusammenkam. „Das war allerdings bei der Party, nicht bei der Sitzung“, erinnert sie sich schmunzelnd. Und auch ein Vierteljahrhundert später war die Proklamation des erst dritten Dreigestirns in der Chris-Di-Ro-Go-Geschichte nur der Auftakt zum närrischen Triathlon am Festwochenende, an dem neben der Party am Samstag am Sonntag auch noch ein Karnevalistischer Frühschoppen folgten.