Irina Wilbrand stellt in Odenthal Pralinen her. Wir haben die Expertin Schokohasen probieren lassen.
Milka, Lindt und Co.Schokoladenexpertin aus Odenthal testet die besten Schokohasen
Nachdem die Schoko-Osterhasen schon seit Wochen viel Platz in den Regalen der Supermärkte eingenommen haben, haben sie an diesem Wochenende endlich ihren großen Auftritt. Kinder und mancher Erwachsene machen sich auf die Suche nach Osternestern, in denen die Schokohasen schon warten.
Die Auswahl an den bunten Häschen ist riesig – ob sie auch wirklich alle unterschiedlich schmecken, testet Schoko-Expertin Irina Wilbrand für uns. Und zwar blind. Sie ist Konditormeisterin und stellt seit zehn Jahren hochwertige Pralinen im Keller ihres Wohnhauses her.
Für den Test hat unsere Autorin fünf Schoko-Osterhasen mit in den Produktionsraum der Odenthalerin gebracht. Damit Wilbrand die Hasen auch wirklich nicht an Farbe und Form erkennt, haben wir jeweils die Ohren der Hasen ohne Verpackung in eine Reihe gelegt und die Expertin hat diese mit geschlossenen Augen getestet.
Wilbrand steht vor ihrer Arbeitsplatte und tastet sich zum ersten Teststück vor. „Das ist auf jeden Fall nicht Milka“, stellt Wilbrand fest, als sie das erste Teststück in die Hand nimmt. „Das erkenne ich an der Form der Ohren“, antwortet sie auf die Frage, wie sie das erkannt habe. Ganz unkenntlich sind die Teststücke also doch nicht.
Wilbrand riecht an dem Stück, beißt ab und schmeckt für ein paar Sekunden. „So kann der ganze Gaumen den Geschmack wahrnehmen und das Aroma kann sich voll entfalten“, erklärt sie. Nach einigen Sekunden gibt sie ihr Urteil über den veganen Osterhasen der Eigenmarke von Rewe ab: „Er ist gar nicht so süß, aber auch nicht richtig schokoladig–eher etwas flach.“
Dann wandern ihre Hände weiter zum nächsten Stück: dem veganen Osterhasen von Lindt. Wieder fühlt sie, riecht, beißt ein Stück ab und lässt sich einen Moment Zeit. Dann sagt sie: „Der schmeckt angenehm. Die Schokolade ist nicht so dick und er schmeckt ein bisschen mehr nach Milch und Kakao.“ Na, wenn das nicht der Beweis dafür ist, dass auch vegane Schokolade schmecken kann. Der Hase ist auf Basis von Hafermilch hergestellt, die scheinbar auch für ein cremiges Geschmackserlebnis sorgt.
Odenthal: Lindt-Hase aus Zartbitterschokolade
Die Hände der Expertin sind schon auf ihrem Weg zur nächsten Schokoladen-Probe. An den Ohren des zartbitter Osterhase von Lindt hat die Expertin etwas länger zu knabbern. Sie sind recht dick und lassen sich nicht so leicht abbeißen. Wilbrand beißt kräftig zu und lässt der Schokolade wieder Zeit, alle Aromen zu entfalten. „Der ist herber und richtig nach Schokolade. Aber kaum nach Milch“, sagt sie schließlich. Als sie erfährt, dass es sich um Zartbitterschokolade handelt, ergänzt sie: „Ja, das ergibt Sinn.“
Und weiter gehts: Der vierte Test-Hase ist von Reber. Das weiß unsere Testerin natürlich vor der Geschmacksprobe natürlich nicht. Die Bewertung fällt trotzdem gut aus: „Der Hase schmeckt zwar recht süß, aber sahnig und schokoladiger. Der schmeckt bisher am rundsten.“
Jetzt liegen nur noch die Ohren des Milka-Osterhasen auf der Arbeitsplatte der Schoko-Expertin. Die ertastet sie, riecht und schmeckt. Nach ein paar Sekunden folgt ihr Urteil: „Der Hase hat einen schönen Schmelz. Also die Schokolade schmilzt schön im Mund. Das zeigt, dass sie viel Kakaobutter und Zucker enthält. Und er schmeckt schokoladig und sahnig.“
Die Blindverkostung war auch für Irina Wilbrand etwas Neues: „Das habe ich noch nie gemacht. Aber lustig, dass die doch alle so unterschiedlich schmecken“, sagt sie. Auch wenn die Schokolade in Massenproduktion nicht so hochwertig hergestellt werden könne, wie in den Produkten, die sie für ihre Pralinen verwendet, seien die Osterhasen doch eine schöne Tradition. „Man freut sich ja nicht nur über die Schokolade, sondern auch, weil sie so süß aussehen. Es ist einfach ein schönes Gesamtpaket“, findet sie.