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„Auf Bundesebene muss etwas passieren“Odenthal hat zu wenig Platz für Geflüchtete

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Blaue Unterkunft/Container für Geflüchtete Flüchtlinge in Odenthal stehen auf einem Parkplatz am Wald.

Unterkunft/Container für Geflüchtete Flüchtlinge in Odenthal.

Das Ansteckungsrisiko in der Geflüchtetenunterkunft ist hoch, weil viele Menschen krank sind und es wenig Platz für Isolation gibt.

Acht freie Betten. Das war der tagesaktuelle Stand an Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge am Mittwoch in Odenthal. Das könnte gerade noch für zwei Wochen reichen, schätzte die Integrationsbeauftragte Claudia Kruse in ihrem Lagebericht im Sozialausschuss.

Vorausgesetzt, die Zuweisungen blieben auf dem über Karneval etwas niedrigerem Niveau. Sorgen mache ihr der Status der Ankommenden, sagte Kruse. „In der Menge sind das nicht Ukrainer, sondern eine große Zahl von Ausreiseverpflichteten.“ Die hätten zwar schon die Mitteilung bekommen, dass sie nicht in Deutschland bleiben könnten, würden aber auch nicht abgeschoben.

Unter Geflüchteten in Odenthal seien auch viele Erkrankte

„Nach drei Monaten haben diese Menschen dann keine Finanzierung und keine Perspektive mehr“, so Kruse über derzeit 88 eigentlich zur Ausreise verpflichtete Menschen, Tendenz steigend. Dieses Problem sei den Politikern auf höherer Ebene offenbar nicht bewusst, kritisierte Kruse auf Nachfrage der Fraktionen im Ausschuss: „Auf Bundesebene muss zwingend etwas passieren“, forderte sie.

Unter den Neuzugängen seien auch etliche akut erkrankte Menschen, die bei der engen Belegung in den Unterkünften ein großes Ansteckungsrisiko darstellten. Ein anderes Problem seien Ankömmlinge aus Syrien und der Türkei, meist junge Männer. Und fast hinter jedem Mann stehe eine Familie, die gerne nachkommen würde. „Die können wir auch nicht auf der Straße schlafen lassen“, sagte Claudia Kruse, die nach wie vor hofft, nicht bald wieder Turnhallen belegen zu müssen.

Außerdem fehlten nicht nur Betten in den Unterkünften, sondern auch Plätze in Kindertagesstätten und Schulen. Auf ein wenig Entlastung hofft die Kommune durch die neue Flüchtlingsunterkunft auf dem Bolzplatz in Osenau. Die ehemaligen Überseecontainer stehen hier seit Ende 2022 und wurden bereits umgebaut. Jetzt wartet die Gemeinde noch auf die Möbel. Kruse: „Ich hoffe auf Mitte März.“