Der Vorstand des Karnevalsvereins „Chris-Di-Ro-Go“ aus Odenthal-Eikamp macht den Weg frei für den Nachwuchs.
KarnevalKarnevalsverein „Chris-Di-Ro-Go“ in Odenthal geht in die nächste Generation
Was ein Polizeibeamter, ein Papiermacher, ein Schreiner und ein Maurer vor mehr als einem Vierteljahrhundert im Odenthaler Höhenort Eikamp gegründet haben, hat nicht nur im Karneval neue Maßstäbe gesetzt, sondern seit jeher auch den jecken Nachwuchs angesprochen und für den Karneval begeistert. Diese Idee tragen die Gründer nun in eine neue Generation.
„Ein zentrales Anliegen von uns war ja auch immer, etwas für die Jugend zu organisieren“, sagt der frühere Polizeibeamte und heutige Bürgermeister von Odenthal, Robert Lennerts. Für ihn und seine Mitstreiter Christoph Burger, Dirk Schoppeit und Wolfgang Schmidt bedeutete das auch, Verantwortung beizeiten in jüngere Hände abzugeben. „Wir wollen doch alle Nachwuchs für die Idee“, sagt Lennerts. „Und wer Nachwuchs will, muss auch den Weg dafür freimachen.“
Der neue Vorsitzende ist mit 33 der Älteste
Mit Sebastian Krämer, Aaron Fischer, Niki Leutner und Finn Lennerts haben sie nun ein komplett neues Vorstandsteam gefunden, dessen Mitglieder sich bereits seit Jahren bei Chris-Di-Ro-Go engagieren.
Der neue 1. Vorsitzende Sebastian Krämer ist mit 33 Jahren schon der Älteste im neuen Vorstandsteam, ist „reingewachsen“ in Chris-Di-Ro-Go, wie er selbst sagt und bereits seit zehn Jahren Mitglied.
„Er ist immer da und ansprechbar“, würdigt sein Amtsvorgänger Robert Lennerts. Sebastian Krämer, der in dieser Session auch noch Bauer im Eikamper Dreigestirn ist und beruflich bei der Deutz AG in Köln arbeitet, freut sich auf die neue Aufgabe und ist auch froh darüber, dass die Chris-Di-Ro-Go-Gründer weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen wollen.
Schon als Kind immer dabei gewesen
Aaron Fischer (20) ist schon als kleines Kind bei Chris-Di-Ro-Go immer dabei gewesen. „Norbert Werheit hat mich immer mit dorthin genommen“, erinnert er sich. Ein Festwochenende wie das kommende ohne Auf- und Abbau und die komplette Arbeit drumherum, kann sich der angehende Forstwirt kaum vorstellen.
„Wir verstehen uns auch im neuen Vorstandsteam alle sehr gut“, sagt der Dritte im Bunde: Finn Lennerts ist 20 Jahre alt, kaufmännischer Auszubildender und im neuen Vorstandsteam der Geschäftsführer: „Ich freue mich auf die neuen Aufgaben.“ Den Besuchern der legendären Karnevalspartys von Chris-Di-Ro-Go sind Aaron Fischer und Finn Lennerts ohnehin längst als Diskjockeys bekannte.
Ein Leben ohne den Eikamper Karneval ist nicht vorstellbar
Der 20-jährige Niki Leutner komplettiert das neue Vorstandsteam als Schatzmeister. Der angehende Industriemechaniker, der derzeit eine Ausbildung bei Ford absolviert, kann sich ein Leben ohne den Eikamper Karneval gar nicht vorstellen – so lange ist er ihm bereits verbunden.
„Es hat doch Früchte getragen, dass wir die Jugend immer mitgenommen haben“, freut sich Robert Lennerts, dass die Amtsnachfolger nun etwa in dem Alter sind wie er und seine Mitstreiter damals, als sie Chris-Di-Ro-Go aus der Taufe hoben.
Nicht ins kalte Wasser geworfen haben die Gründer ihre Nachfolger, sondern ihnen die neuen Aufgaben Zug um Zug übergeben. „Man muss auch loslassen können“, sagt Dirk Schoppeit. Das neue Vorstandsteam startet mit einem bestens aufgestellten Verein durch: Neben 21 Aktiven zählen 25 „Jecke Mädche“ zu Chris-Di-Ro-Go und wieder mehr als 20 Jecke Pänz ( in der Kindertanzgruppe).
Die Vornamen der Gründer bildeten den Vereinsnamen
Eigentlich wollten sie nur die Saal-Disco im Eikamper Hof wiederaufleben lassen, erinnert sich Odenthals heutiger Bürgermeister Robert Lennerts an jenen folgenreichen Abend vor mehr als einem Vierteljahrhundert, als er zusammen mit drei Mitstreitern eine Idee aus der Taufe hob, die nicht nur Eikamp verändern, sondern auch neue jecke Maßstäbe in der Region setzen sollte. Lennerts arbeitete damals noch als Polizeibeamter, Dirk Schoppeit war Papiermacher, Christoph Burger Schreiner und Wolfgang „Goofy“ Schmidt Maurer – und alle vier verband eine Leidenschaft: Karneval zu feiern – und dazu etwas in Eikamp loszumachen.
Wolfgang Schmidt alias „Goofy“ hatte als einziger bereits Erfahrung mit Musikveranstaltungen, hatte auch schon mal den Plattenspieler im Eikamper Hof bedient. Die anderen drei hatten vor allem zusammen Fußball gespielt. Am 25. Januar 1997 stieg im Saal des Eikamper Hofs die erste Disco der vier, die sich in schicken Overalls, beflockt mit ihrem Vereinsnamen präsentierten: Chris-Di-Ro-Go. Dass sie dazu ihre abgekürzten Vornamen verwendet hatten, mag mit zur Beständigkeit der llängst zur Institution im bergischen Karneval gewordenen Chris-Di-Ro-Go Super Show geführt haben. Auch wenn die Gründer nun ihre Vorstandsämter weitergegeben haben, der Name Chris-Di-Ro-Go bleibt natürlich. „Den haben wir uns natürlich auch längst gesetzlich schützen lassen“, sagt Robert Lennerts augenzwinkernd. (wg)