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OdenthalDas marode Dhünntalstadion soll endlich saniert werden

Lesezeit 3 Minuten
RB OD Dhünntalstadion 18022022

Das Dhünntalstadion ist marode und für den Sport nur noch bedingt zu nutzen.

Odenthal – Einstimmig hat der Schul-, Sport- und Sozialausschuss der Planung für die Sanierung des Dhünntalstadions sowie der angrenzenden Dirt- und Skateanlage zugestimmt. Dem Gemeinderat wurde empfohlen, das nötige Geld in den Haushalt einzustellen.

Nach derzeitiger Kostenschätzung soll das Projekt rund 1,8 Millionen kosten. Knapp 800.000 Euro davon hat der Bund nach Angaben der Verwaltung zugesagt. Das Projekt soll bis Ende 2025 realisiert sein.

Umkleiden und Sanitäranlagen muss die Gemeinde selbst bezahlen

Zusätzlich zum Bau der Sportstätte muss die Gemeinde allerdings rund 1,3 Millionen Euro für die Sanierung der maroden Umkleiden und Sanitäranlagen aufbringen. Hier soll auch Raum für die Offenen Jugendarbeit (OJO) entstehen.

Umkleiden und OJO hatte man ursprünglich im Rahmen eines geplanten Begegnungszentrums erneuern wollen. Das wäre aber nur mit öffentlicher Förderung und einem Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (Isek) möglich gewesen. „Das Isek wurde aber von drei Ratsfraktionen torpediert. Jetzt zahlen wir die Umkleiden selbst“, konnte sich Dr. Heinz-Hubert Fischer (CDU) einen Seitenhieb auf die anderen Ratsfraktionen nicht verkneifen.

Das Stadion erhält Tartanbahnen

Die Entwürfe des Architektenbüros Retz aus Kürten sehen die Erneuerung der Skate- und Dirt-Anlage sowie die komplette Sanierung des Sportstadions vor, unter anderem neue Tartan-Laufbahnen statt der holprigen Aschenbahnen, Hoch-, Weit-, Dreisprung- und Kugelstoßanlagen sowie ein Mehrzweckfeld für Basket - oder Volleyball. Der Innenraum des Stadions ist mit Echtrasenbelag geplant.

Das bestehende Gebäude mit den maroden Umkleiden soll kernsaniert und durch einen kleinen Anbau ergänzt werden, führte Architekt Markus Berghaus aus. Im Neubau könnte die OJO unterkommen. Schiedsrichterkabine und zwei Umkleiden für jeweils 20 Menschen sollen das Stadion komplettieren.

Das Gelände soll nicht eingezäunt werden

Nach der Planung soll das Sportgelände nicht eingezäunt werden, sondern öffentlich zugänglich bleiben. Das hielten einige Ausschussmitglieder für problematisch: „Wie soll dann Vandalismus und Zerstörung verhindert werden?“, fragte Dr. Bernd Pugell (fraktionslos). Pugell ist auch Vorsitzender des TV Blecher. Angesichts einer Investition von zwei Millionen habe er ein „ungutes Gefühl“, wenn die Anlage nicht gesichert werde.

Starke Kinder durch Sport

Wert des Sports

„Will Odenthal starke und gesunde Kinder?“ Diese Frage stellt Pia Radwitz in ihrem aktuellen Essay (illustriert von Andreas Schmitz) zum Stellenwert des Sports in der Gemeinde. Die 31 Jahre alte Voiswinklerin war nicht nur früher im örtlichen Sportverein aktiv, sondern interessiert sich auch in ihrer Eigenschaft als Medizinstudentin für das Thema: „Wir können nicht anprangern, dass die Kinder nur noch an der Playstation hängen, wenn wir Bewegungsstätten immer mehr einzäunen und nicht mehr Alternativen in Form von Spiel- und Bolzplätzen schaffen“, zitiert sie den Odenthaler Sportwissenschaftler Marco Kufner. Investitionen in den Sport seien gut angelegtes Geld in Gesundheit und Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen, findet auch Pia Radwitz. Sie stärkten das soziale Zusammenleben und sparten am Ende sogar Kosten.

„Ich bin perplex, dass die Anlage offen bleiben soll“, sagte auch Alfred Liepold, Vorsitzender des Gemeindesportverbandes und beratendes Mitglied. Er erinnerte an Schulgelände, die wegen Vandalismus in der Vergangenheit mit Zäunen hätten gesichert werden müssen.

„Das birgt ein Risiko“, gab Architekt Berghaus zu, doch der Bund als Geldgeber schreibe die öffentliche Zugänglichkeit des Geländes vor. „Das war Ausschlusskriterium für die Förderung.“