Wenige Reitwege in OdenthalWanderer, Reiter und Biker geraten immer öfter aneinander
Odenthal – Ein Wanderer, der einem Reiter die Gerte entreißt, um damit auf einen Mountainbiker loszugehen: Was wie Slapstick klingt, hat sich laut Markus Wißkirchen vor kurzem tatsächlich so ereignet in Odenthal – und ist nicht die Art konstruktiven Zusammenspiels unterschiedlicher Interessengruppen, die sich die Kommunalpolitiker wünschen.
„Mit dem Hubschrauber hinbringen.“
Im Odenthaler Ausschuss für Umwelt, Wirtschaft, Tourismus und Kultur kritisierte das CDU-Ratsmitglied zudem, dass es Reiter nicht gerade leicht haben, mit dem Pferd Wege zu erreichen, auf denen sie unterwegs sein dürfen. „Theoretisch muss man die da mit dem Hubschrauber hinbringen.“
Das Problem liegt auf der Hand: In acht Ortsteilen gibt es Reiterhöfe, aber nur einen Reitweg im Bereich Aue/ Großgrimberg, der zudem in einem beklagenswerten Zustand ist.
Runder Tisch mit Workshops soll folgen
„Die Wegestruktur ist im Vergleich zur Nachfrage unterentwickelt“, formuliert es die CDU zurückhaltend und fordert ein Reitwegekonzept für alle Ortsteile. Angesichts der zahlreichen Pferdefreunde, die es im Gemeindegebiet gebe, müsse es möglich sein, „die ganze Bandbreite der Naturerlebnisse, die unsere Gemeinde bietet, auch vom Pferd aus zu erfahren“.
Das sahen auch die anderen Fraktionen so. Bürgermeister Robert Lennerts kündigte an, einen Runden Tisch mit Workshops einzurichten, an dem sich Betreiber der Höfe sowie Vertreter des Kreises zusammensetzen, um eine Lösung zu finden, die allen Interessengruppen gerecht wird.