Die Anwohner haben kaum Parkmöglichkeiten und die Straße ist schmaler gebaut, als üblich. Daher sind sie auf den Gehweg ausgewichen. Doch das geht nicht mehr.
Sackgasse der KnöllchenIn dieser Straße dürfen Overather nach 50 Jahren nicht mehr auf Gehweg parken

Wenn die Anwohner teilweise auf dem Gehweg parken, ist genug Platz für andere Autos, um an ihnen vorbeizufahren.
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Am Ende der Sackgasse Im Grasgarten knubbeln sich die Autos. 16 Häuser stehen an der Straße, außer den Bewohnern und ihren Gästen nutze kaum jemand die Straße und auf dem Bürgersteig laufe nur selten jemand, berichtet Anwohner Willi Schumacher. Bis vor kurzem hätten die Anwohner ohne Probleme zum Teil auf dem Gehweg geparkt, da die Straße nur vier anstatt wie üblicherweise 5,5 Meter breit sei.
So hätten Müllabfuhr und Rettungsdienst noch ausreichend Platz, um alle Häuser zu erreichen. 49 Jahre sei das gut gegangen, das Ordnungsamt habe die Regelung geduldet. Doch seit zwei Jahren hagele es Knöllchen. 55 Euro koste es die Anwohnenden, wenn sie teilweise auf dem Bürgersteig parken. „Wenn man zwei Autos hat, wird es richtig teuer“, sagt Werner Radermacher, der ebenfalls in der Straße wohnt.
Overather haben zu tief gelegene Garagen
Die Bewohner hätten keine andere Parkmöglichkeit, da viele der Garagen so tief liegen, dass man die Einfahrt kaum rauf- und runterfahren könne. Nur ein Anwohner traue sich, seine tiefliegende Garage zu nutzen: Der über 80-jährige Eckhard Boigk. Weiter: Das Sackgassenende ist zwar breiter, dort gibt aber nur fünf ausgewiesene Parkplätze – etwas wenig für die rund 34 Autos aus dem Grasgarten, finden die Anwohner.
Deswegen parken sie teilweise auch außerhalb der ausgewiesenen Plätze. Dafür müsse man aber früh genug dran sein, denn es passen nur 10 bis 12 Fahrzeuge dort hin. Diese inoffiziellen Parkplätze toleriere Ordnungsamt. Aber für die Hausbesitzer, die weiter hinten wohnen, werde es manchmal eng. So wie für Schumacher. Er habe zwar eine höhergelegene Garage, komme manchmal aber nur schwer dort raus, weil gegenüber seiner Einfahrt regelmäßig Autos parkten.
Stadt Overath rührt sich bei Parkproblematik nicht
Seit diese Parkplatzproblematik besteht, seien Besuche von Freunden außerdem fast ausgeschlossen, berichten die Anwohner. Sie hätten sich wegen dieser Situation auch schon bei der Stadt beschwert, das sei aber ins Leere gelaufen. Zwar seien unter anderem die Beigeordneten Thorsten Steinwartz und Mario Bredow vor Ort gewesen, um sich die Situation anzuschauen, seitdem sei aber nicht viel passiert. Auch auf die Anfrage dieser Zeitung hat die Stadt nicht reagiert.
Von der Verwaltung sei lediglich ein Statement gekommen, dass sie Parken auf dem Gehweg nicht durchgehen lassen könne, auch wenn es in der Vergangenheit anders gehandhabt wurde. Das ärgert die Anwohner, sie müssten schließlich nicht auf dem Gehweg parken, wenn die Straße breit genug wäre, meint Schumacher. Man könne den Gehweg entwidmen und ihn zum Parken freigeben. Die „billigste Lösung“ sei aber eine Sonderreglung. Das würde nur ein Schild kosten, das das Parken auf dem Gehweg erlaubt, sagt Boigk.