Das südlichste Dorf in Rhein-Berg schickte den ersten Zoch im Overather Stadtgebiet auf die Reise – Kritik an den vielen Baustellen im Stadtgebiet.
Karnevalszug MarialindenDas Overather „Dörp op d’r Hüh“ bleibt bunt
Wer einmal in Marialinden gewohnt hat, kann es beurteilen. Wer nach seinem Zuzug keine Freunde findet, sollte darüber nachdenken, ob ihm wirklich an Geselligkeit liegt. Jede und Jeder ist willkommen. Offen für Neues und Neue sind die Einwohner im „Dörp op d’r Hüh“ schon immer. Einer ihrer Weiler legt nun auch großen Wert auf die Feststellung, dass Krampenhöhe bunt ist und bleibt. 40 Menschen – unter ihnen zwei Amtsleiter der Stadtverwaltung Overath – zogen in bunten Kostümen durchs jecke Dorf.
Gut gelauntes Lied von Staus und Umleitungen in Overath-Heiligenhaus
Gleich etliche Gruppen nahmen sich des leidigen Themas der derzeit unendlich zahlreichen Baustellen in der Stadt an. Insbesondere die „Jecken vom Berg“ – die aus Heiligenhaus – können nicht gerade gut gelaunt ein Lied von den vielen Staus und Umleitungen singen.
Einen deutlich weiteren Weg als die Hellijehüser Jungs, die in ihrer Gruppe „Tonis Iesbud“ lobten, wird eine Abordnung aus dem Tal haben. Mit der Mission Apollo 2024 will der SC Vilkerath in den Weltraum durchstarten. Aus dem Wilden Westen waren die Aggertaler gekommen.
Esel und Mulis schickt der Theaterverein Marialinden in den Zoch
Märchenhaft ging es in einer anderen Gruppe zu. Die Jecke Bajaasch kam mit Aladin aus dem Wunderland daher. Tiere aus dem Meer präsentierte der Katholische Kindergarten, Schlagersängerinnen und -sänger die „Wirtschaftspilger“, Wilde Hühner die Landjugend Engelskirchen, Wilde Kerle der ZK-Club Tüschenbonnen, Asterix und Obelix die Mücher Jungbullen, Esel und Mulis der Theaterverein Marialinden.
Als bunte Barbies zogen zwei Fußballteams durchs Dörp. Die Zirpelschweine aus Eulenthal und die Eulen aus dem gleichen Dorf, die aber nun auf der Höhe Fußball spielen: „immer top in Schuss – die Barbies vom TuS“ war zu lesen. Um eine „Zukunft in pink“ wissen die Jecken Höhner. Unter vielen anderen mehr rundeten Sonnenblumen vom Theken-Turnverein und Piraten der KG Querbeet das bunte Bild an. Insgesamt zogen 800 Menschen mit – es war einer der größten närrischen Lindwürmer der letzten Jahre.
Durchaus frech kam die Gruppe „De Wann Orsen“ daher. „Mir han mieh ungerm Rock als de Politik im Kopp“ ist unter den Konterfeis von Bundeskanzler Scholz und Finanzminister Lindner zu lesen. In schmuckem Schottenkaro gewandet trotzten die Männer tapfer der nachwinterlichen Witterung.
Traditionell bilden IG Karnevalszug, kleine und große Tanzgarde der KG Jecke Märjelinger, Elferratsfrauen und Elferrat die große Vorhut für den Höhepunkt im Zug. Prinz „Muli“, den Vornamen Andreas kennen nur wenige Eingeweihte, und seine Prinzessin Britta genossen hoch auf dem Prinzenwagen das Bad in der Menge. Die Jecken huldigten ihnen in großer Schar.