Wiederaufbau nach FeuerAltes Zollhaus im Sülztal soll bald wieder öffnen
Overath – Zweieinhalb Jahre nach dem verheerenden Brand wird es jetzt schnell gehen mit dem Wiederaufbau des Alten Zollhauses in Steinenbrück: Schon am 5. April solle Richtfest sein und im Oktober die Eröffnung, sagt Eigentümer Bernd Pinter. Er hat den Neubau gemeinsam mit seinem Sohn Marc Oliver in Angriff genommen.
Das Gebäudeensemble des Alten Zollhauses hat seinen Ursprung im 17. Jahrhundert, das Haupthaus wurde 1675 errichtet. Die ehemalige Hofanlage mit fünf Gebäuden steht unter Denkmalschutz. Bis 1920 wurde beim Haupthaus Wegezoll erhoben. Im 19. Jahrhundert wurden mehrere Nebengebäude in Bruchstein und Fachwerk errichtet. 2016 erwarb Bernd Pinter das Ensemble aus einer Zwangsversteigerung, für 650.000 Euro.
Massives Feuer zerstörte Altes Zollhaus
In der Nacht zum 4. Oktober 2019 kam es zu einem verheerenden Feuer. Das Hauptgebäude, in dem das Restaurant des damaligen Pächters Pasquale De Simone sein Domizil hatte, brannte bis auf die Grundmauern ab.
Nun soll wieder Leben einkehren ins Alte Zollhaus, Bernd und Marc Oliver Pinter haben das Okay vom Denkmalschutz für ein ganz neues Gebäude. Zudem bauen sie hinter dem Alten Zollhaus auf einem früheren Schotterparkplatz ein neues Wohngebäude. Sechs Wohnungen, jeweils mit Balkon, entstehen dort, zwei davon als Penthousewohnungen. Sowohl das neue „Alte Zollhaus“ als auch das Sechsfamilienhaus entstehen in Fertigbauweise als Energiesparhäuser.
„Ab dem 1. Oktober wollen wir das Restaurant verpachten“, sagt Bernd Pinter, der bereits bei anderen Objekten Erfahrungen mit historischen Gebäuden gesammelt hat und selbst auch in einem alten Haus aufgewachsen ist. „Ich bin in einem Bauernhaus von 1695 großgeworden“, schildert der Unternehmer, der mit seinem Sohn die Schilder-Firma „Pinter-Signum“ in Overath und an zwei weiteren Standorten führt.
Overather Traditionsunternehmen
Die Firma Pinter-Signum GmbH ist das älteste Overather Industrieunternehmen, gegründet 1907 von Heinrich Wilhelm Bernhard Pinter. Das Unternehmen entwickelt und fertigt Schilder und Kennzeichnungen aller Art, von Fahrzeugkennzeichnungen über Firmen- und Typenschilder bis hin zu Sicherheitsschildern und Leitsystemen für Gebäude. Geschäftsführender Inhaber ist Marc Oliver Pinter, sein Vater Bernd ist jedoch nach wie vor im Unternehmen aktiv. (jer)
Das „Alte Zollhaus“ soll wieder ein namhaftes Restaurant werden, ein Pächter wird aktuell noch gesucht. „Wir stellen uns gehobene Landhaus-, mediterrane oder Crossover-Küche vor“, erläutert Bernd Pinter. Das künftige „Alte Zollhaus“ wird eine Fassade mit Holzpaneelen, anthrazitfarbenen Klinkern und weißem Verputz erhalten und soll sich so harmonisch in die noch bestehende Hofanlage einfügen.
Im Restaurant gibt es dann 96 Plätze für Gäste, verteilt über Erdgeschoss und Empore. Eine schwarze Marmortreppe mit Kupfereinschlüssen wird die beiden Ebenen verbinden. 80 weitere Plätze bietet der Saal im Nebengebäude. Der Biergarten wird eine Größe von 300 Quadratmetern haben, 120 davon überdacht. Direkt am Restaurant gibt es 34 Gästeparkplätze.
Bernd Pinter kümmert sich persönlich um alle Belange des Neubaus, auch die künftige Kücheneinrichtung plant er selbst – und stöhnt: „Da gilt es soviel zu beachten, um Hygienevorschriften baulich umzusetzen, das ist eine Heidenarbeit, bis das Konzept steht.“ Ein späterer Pächter profitiert indes davon, er pachtet ein Restaurant mit einer nach modernsten Standards eingerichteten Küche. Vorsorge hat die Familie Pinter auch für Hochwasser-Ereignisse getroffen: Der Keller des neuen Gebäudes steht in einer wasserdichten Wanne.
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Im Oktober soll das „Alte Zollhaus“ dann wiedereröffnen und sich dann, so hofft Bernd Pinter, schnell wieder einen guten Namen machen. Die Voraussetzungen dafür will der Bauherr in den kommenden Monaten schaffen.