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„Energie und Lust nach Corona“So lief das Stadtfest in Overath

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Die Minis der Steinenbrücker Schiffermädchen erhielten bei ihrem Auftritt auf dem Stadtfest reichlich Applaus.

Overath – Die Sonne strahlt, und viele Overather mit ihr: Es ist voll auf dem Stadtfest, das mit einem Freiluft-Gottesdienst in den Sonntag startet, zelebriert von Pfarrer Gereon Bonnacker und Pfarrer Karl-Ulrich Büscher. Auch der Gottesdienst ist gut besucht, auf Bierzeltgarnituren sitzen die Gläubigen und lauschen der Predigt und den Liedern. Frieda und Johannes Völer hingegen sind bereits dabei, „eine Runde zu drehen“ und kommen am den noch stillstehenden Autoscooter vorbei. „Es ist schön hier“, stellt Frieda Völker fest und bummelt mit ihrem Mann weiter.

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Ein Familienteam führt das Trismar in Overath.

Jessica Wollinsky hingegen ist schon ganz aktiv: Ihr Sohn Julian darf Entchen angeln und tut das mit solchem Feuereifer, dass seine Mutter mit dem Annehmen der Entchen kaum hinterherkommt. „Er liebt alles, was mit Wasser zu tun hat“, sagt Jessica Wollinsky lachend und erklärt, sie mache heute einen Familientag mit Mann und Eltern, und es solle einmal rundum auf der Kirmes gehen. Ein gemütliches Mittagessen beim Italiener „Da Nino“ steht als nächstes auf dem Programm, und danach noch ein kleiner Shoppingbummel beim verkaufsoffenen Sonntag, der um 13 Uhr startet.

Viel los beim Trödelmarkt in Overath

Händlerin Sandra Skupski-Vrecar, die mit ihrem Schmuckstand auf der Kirmesmeile positioniert ist, zieht bereits eine positive Bilanz: „Die Leute sind sehr angenehm, und mit dem Umsatz sind wir auch zufrieden“, sagt sie, „man merkt, dass die Leute ausgehungert sind und gern etwas Neues sehen wollen. Sie kommen mit Energie und Lust, nach der Corona-Zeit.“ Aufgefallen sei ihr auch, sagt die Händlerin, dass die Ukrainer, die an ihren Stand kämen, sehr freundlich seien und sich bemühten, mit ihr Deutsch zu sprechen.

Viel los ist an diesem Sonntagmittag auch auf dem Floh- und Trödelmarkt am Steinhofplatz, wo sich auch Horst Prumbaum und seine Tochter Mathilde tummeln. Prumbaum ist an Antiquitäten interessiert und überlegt am Stand von Manfred Pleiß, ob er eine Leiste für Kochgeräte erwerben sollte. Pleiß allerdings ist nicht zufrieden: „Die Geschäfte gehen eher schleppend“, sagt der Händler.

„Einkaufen in Overath“ am Freitag

Bereits am Freitag war das Overather Stadtfest, veranstaltet von „Einkaufen in Overath“ in Kooperation mit dem Stadtmarketing „OVplus“ und dem Heimat- und Bürgerverein Overath, mit Weindorf, Kirmes und Musik von „Jack is back“ eröffnet worden. „Jack ist zurück“, das passte. Das Stadtfest war gleichwohl bereits im vergangenen Jahr nach der Pandemie zurückgekehrt und hatte 2021 als einziges Fest weit und breit – damals noch mit strengem Hygienekonzept – zahlreiche Gäste auf die mit Obergrenze, Abstandsregeln und Impfstatuskontrollen abgeriegelte Festmeile gelockt.

„Ja, und es ist alles gut ausgekommen“, erinnert sich auch Bürgermeister Christoph Nicodemus an die von den Veranstaltern ebenso mutig wie aufwendig organisierte Festrückkehr. Am Samstagnachmittag schlendert auch der Rathauschef entspannt an Kirmes und Weindorf vorbei, stoppt hier und da für ein Gespräch, bevor er die Bühne am Bahnhofplatz erreicht, wo die Gaffel-Brauerei bereits ab 15.11 Uhr „Jeck im Sunnesching“ präsentiert. Zwischen gefeierten Auftritten von Bands wie „Kempes Feinest“, „Fiasko“ oder den „Räubern“ werden bis zum Abend auch heimische Gruppen wie die Steinenbrücker Schiffermädchen, oder die Heiligenhauser Fünkchen und Funken begeistert empfangen. Im Publikum haken sich die Menschen unter, schunkeln, singen mit. Vom Hilfsarbeiter bis zur Firmenchefin, von der Zeitungsbotin bis zum Kreisdirektor freuen sich die Menschen über die zurückgewonnene Freiheit – und die Erfahrung, dass vieles die Pandemie überlebt hat und zurückgekehrt ist.

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Am heutigen Montag steht auf der Kirmes des Stadtfestes ab 15 Uhr ein Familientag mit Aktionen und Sonderpreisen sowie ein Kindersachen-Flohmarkt an, auf der Bühne spielt ab 19 Uhr die „Black & White Band“, bevor – wenn alles klar geht und es nicht zu trocken ist – ein Höhenfeuerwerk um 21.15 Uhr das bunte Treiben beschließt. Der traditionelle Kirmes-Nubbel freilich wird erst Dienstagabend zu Grabe getragen.