Verkehrschaos drohtNeubau der A4-Brücke in Overath beginnt deutlich später
Overath – Die allerersten Vorarbeiten für den Neubau der A4-Brücke über die Olper Straße haben begonnen: Rund eine Woche lang hat eine Overather Fachfirma den Untergrund unter der Landstraße untersucht. Bis es jetzt aber tatsächlich mit dem Neubau an der Stelle losgeht, wird es doch noch länger dauern als bisher erwartet: „Anvisierter Baubeginn ist 2022“, teilte Straßen-NRW-Sprecherin Sabrina Kieback auf Anfrage schriftlich mit. Bislang war davon die Rede gewesen, dass der Neubau 2020 beginnen und 2022 fertiggestellt sein solle.
Von den Straßenbauern Auskünfte über die Arbeiten unter der Autobahnbrücke zu erhalten, war nicht ganz einfach. Für Aufklärung sorgte schließlich die Overather Stadtverwaltung: Nach deren Angaben wurden bei den Arbeiten von einem „ortsansässigen Bauunternehmen im Auftrag von Straßen NRW Bodenproben entnommen, um die Tragfähigkeit für das zur Brückensanierung benötigte Stahlgerüst zu analysieren. Zudem soll eruiert werden, wo die Gasleitung unterhalb der Brücke liegt.“
Vorsichtsmaßnahme gegen Schäden an der Brücke
Befragt nach dieser Auskunft der Stadt teilte Kieback, Sprecherin von Straßen NRW Rhein-Berg, mit, dass es bei dem geplanten Gerüst zunächst nur um eine Vorsichtsmaßnahme handle für den Fall, dass vor einem Neubau noch Schäden an der Brücke auftreten. Zuständig dafür seien ihre Kollegen der „Autobahnniederlassung Krefeld“, denn diese seien für die Unterhaltung der alten Brücke zuständig. Jedoch sei dieses Gerüst „idealerweise“ so konzipiert, dass es „auch für die Abbruchphase einsetzbar ist“. Kieback teilte weiter mit , dass die Zuständigkeit für die Planung des Brückenneubaus von Krefeld aus an die Brückenabteilung der Niederlassung Rhein-Berg abgegeben worden sei.
Die Sprecherin weiter: „Die aufwendigen Planungen für den Ersatzneubau der Brücke laufen weiter. Diese sind aber noch nicht soweit fortgeschritten, als dass sich Aussagen zum Ablauf der Arbeiten machen lassen.“ Oberstes Ziel sei aber weiterhin, dass die Maßnahme „ohne Sperrungen (mit Ausnahme von vielleicht Sperrungen an einzelnen Wochenenden) auskommt und vier Fahrstreifen aufrechterhalten werden können“.
Im März 2017 war erstmals öffentlich geworden, dass Straßen NRW plant, die 1969 gebaut Brücke aus Sicherheitsgründen abzureißen. Damals hieße es, der Neubau solle 2022 fertig sein. Nach einem Proteststurm in der Region wegen des zu absehbaren Verkehrschaos’ bei einer Sperrung sagte der Landesbetrieb zu, dass es während der Bauzeit keine Vollsperrung der Brücke geben werde.
Gasleitung
Unter der L 136 verläuft die Gasleitung „L 21“ von Bergisch Gladbach nach Gummersbach- Derschlag. Sie hat einen Durchmesser von einem Meter und kann mit einem Druck von bis zu 25 bar betrieben werden, wie Thyssengas-Sprecher Gerhard Hülsemann mitteilt. Sollte sie einem Brückenneubau im Weg sein, könne sie verlegt werden; dies sei nicht ungewöhnlich. (sb)