Der SV „Glück-Auf“ Lüderich Steinenbrück feiert sein 90-jähriges Bestehen. Die Wurzeln des Vereins liegen in einer Schützengilde.
Rundes JubiläumSV „Glück-Auf“ Lüderich feiert 90. Geburtstag nach
Der 18. Juni 1961 war ein großer Tag für die Sportlerinnen und Sportler am Fuße des Lüderichs. An diesem Tag nämlich wurde die Turnhalle der Sportvereinigung „Glück-Auf“ Lüderich Steinenbrück eingeweiht. Zuvor hatten die Athleten lediglich im Steinenbrücker Hof trainieren können.
Auf den Tag 62 Jahre nach der Turnhalleneinweihung wird am kommenden Sonntag wieder gefeiert: der 90. Geburtstag des SV „Glück-Auf“ Lüderich Steinenbrück. Oder besser: der 90+1. Denn die Feier des runden Geburtstags aus dem vergangenen Jahr wird pandemiebedingt jetzt mit einem bunten Bewegungsfest nachgeholt (siehe unten).
SV Lüderich ging aus 1932 gegründeter Schützengilde hervor
Bewegt und bewegend war auch stets die Geschichte der Sportvereinigung. Entstanden ist sie aus einer Schützengilde, die engagierte Steinenbrücker am 1. Juni 1932 aus der Taufe hoben. Damals wurde auf dem Gelände des Auguststollen mit Genehmigung der AG des Altenbergs, die auf dem Lüderich das Erzbergwerk Grube Lüderich betrieb, ein Schießstand gebaut. Als das Bergwerk erweitert wurde, musste der Schießstand umziehen, freute sich aber weiterhin großer Beliebtheit, zumal am neuen Standort weiter unten im Tal auch ein Schützenhaus entstand.
Da die Mitglieder der Schützengilde fast alle der Betriebssportgemeinschaft der Grube Lüderich angehörten und die Sportanlagen Eigentum der Grube waren, schlossen sich beiden Vereine 1938 zusammen. So entstand die Sportvereinigung, die damals 122 Mitglieder zählte. Die war im Turnen und beim Faustball ebenso aktiv wie in der Leichtathletik.
Nachdem der Zweite Weltkrieg den Sport zum Erliegen gebracht hatte, krempelten die Steinenbrücker 1946 wieder die Ärmel hoch um einen neuen Sportplatz anzulegen. 1948 zog man in den Saal des Steinenbrücker Hofes ein. „Man legte allergrößten Wert auf den Nachwuchs und der damalige Oberturnwart Josef Ommer leistete mit viel Idealismus Hervorragendes“, heißt es in der Vereinschronik.
Mit dem Turnhallenbau 1961 wuchs der SV Lüderich weiter
Geräteturnen und Tischtennis waren nun aufstrebende Sportarten bei „Glück-Auf“. 1950 wurde Franz Hammermann zum 1. Vorsitzenden gewählt, der mit anderen sporttreibenden Vereinen der Gemeinde Overath einen Gemeindesportzweckverband gründete. Damals bereits wurde der Bau einer Turnhalle angeregt. Die wurde dann 1961 Realität.
Zwei Jahre zuvor bereits hatte der mittlerweile mehr als 300 Mitglieder zählende Verein bei der Kreissportwoche im September 1959 eine der besten Mannschaften, besonders bei der Herren-Turnerriege gestellt.
Der Turnhallenbau belebte die Vereinsentwicklung nochmals deutlich. Nun bot der Verein auch Kinder- und Kleinkinderturnen, Tischtennis und Basketball an. Außerdem wurde eine Damen-Turnabteilung gegründet, die nach nur zwei Monaten bereits mehr als 60 aktive Mitglieder zählte.
Verein ist geprägt vom Engagement der Mitglieder und dem vielseitigen Angebot
Im Juli 1966 wurde schließlich ein neuer Sportplatz eingeweiht. Zum Abschluss der Festwoche anlässlich des 50. Vereinsgeburtstags fand 1982 erstmals ein „Spiel ohne Grenzen“ statt, das in der Folgezeit zu einem beliebten wiederkehrenden Angebot werden sollte. Weitere Großveranstaltungen wie Volkswandertage zählten ebenso zu den Vereinsaktivitäten wie – bis zur Geflüchtetenkrise 2015 – der Turnerball alljährlich am Wochenende vor Karneval.
Ob Rosenmontagszugteilnahme, Tischtenniserfolge, Männerballett, Schwimmausbildung oder Sport auf Inlinern – so vielseitig wie das Angebot von „Glück-Auf“ war stets auch das Engagement der Mitglieder. Manche prägten die Vereinsgeschicke über Jahrzehnte, wie Trudi Delzemich, die dem Vorstand mehr als 50 Jahre angehörte, davon 21 Jahre als 1. Vorsitzende, bevor sie den Staffelstab 2013 an ihren vormaligen Stellvertreter Günther Ossadnik weitergab.
Auch Krisen wie die Pandemie meisterte SV „Glück-Auf“ Lüderich, verzichtete wegen Corona 2021 komplett auf Jahresbeiträge, da eine Hallennutzung nur sehr eingeschränkt möglich war. „Die Folge war, dass kaum jemand den Verein verlassen hat und wir jetzt einen sehr regen Zulauf haben“, so der Vorsitzende Günther Ossadnik. Wie agil der Verein auch in Sachen Sportabzeichen ist, können Besucher hautnah erleben – beim bunten Bewegungsfest am kommenden Sonntag (siehe unten).
Geburtstagsfeier
Mit einem bunten Bewegungsfest feiert der SV „Glück-Auf“ Lüderich Steinenbrück am kommenden Sonntag, 18. Juni, ab 11 Uhr auf dem Sportplatz an der Römerstraße in Overath-Steinenbrück seinen 90+1. Geburtstag.
Auf die Besucher warten Parcours des Kinderbewegungsabzeichens (Kibaz), Disziplinen des Deutsches Sportabzeichens, Yoga-Angebote, Mitmachaktionen und Stände vom Kinderschminken bis zu Glitzertattoos. „Selbstverständlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt“, so Vereinsvorsitzender Günther Ossadnik.
Kontakt
- Telefon: (0 22 06) 86 69 02
- E-Mail: info@sv-glueckauf.de
- Website: www.sv-glueckauf.de
Der Verein heute
Sportarten: Aerobic, Badminton, Basketball, Faustball, Gymnastik, Inliner, Kinderturnen, Leichtathletik/Sportabzeichen, Schwimmen für Kinder, Tischtennis, Volleyball, Wandern, Zusatzkurse Fitness & Entspannung.
1. Vorsitzender: Günther Ossadnik