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OverathWindschnittig mit der Seifenkiste über die Piste

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Der Fuhrpark beim Seifenkisten-Rennen.

Overath – Sportarten gibt es viele: Die einen begeistern sich für Fußball, die anderen für Leichtathletik oder Schwimmen. Und manche eben für Seifenkisten, die schon zu Großvaters Zeiten einen Riesenspaß bedeuteten. Auch heute sind die bunten Fahrzeuge nicht aus der Mode gekommen. Das bewies das Rennen auf der Zufahrtsstraße zum Cyriax-Schulzentrum, wo die flotten Kisten zum Einsatz kamen und über den Asphalt donnerten.

Es gehört ein bisschen Mut, etwas Geschick am Lenkrad und ein wenig physikalisches Verständnis dazu, um eine Seifenkiste über die Ziellinie zu bringen. Das weiß auch Lucas Lorenz vom Verein „Flotte Kisten Overath e.V.“, dessen Karriere mit acht Jahren begann. „Alles hat angefangen mit einem Workshop in der Schule und einem Buch, das mir mein Vater anschließend gekauft hat“, erinnert er sich.

Seifenkisten konnten ausgeliehen werden

Dann folgte ein Gutschein, um selbst eine Seifenkiste zu bauen, womit die beiden den ganzen Sommer über beschäftigt gewesen seien und die Anmeldung zum ersten Rennen. Leider stellte sich das Gefährt als nicht baukonform heraus, denn bis heute gibt es viele Details zu beachten.

Wie gut, dass die Möglichkeit besteht, sich als Fahrer für die Rennen eine Seifenkiste zu leihen. Beispielsweise bei dem Overather Verein, den Lorenz Vater Frank Berigk-Lorenz 2004 gründete und gleichzeitig die ganze Familie mit der Leidenschaft ansteckte.

Start auf der hohen Rampe

Diese Option nutzen der sechsjährige Luke Hafner und Papa Michael Hafner-Widdig aus Wermelskirchen für das Debüt auf der Rennbahn. Ohne Probelauf startete Luke von der steilen Rampe in drei Metern Höhe, nahm Fahrt auf und rollte über die Ziellinie, wo die Zeit mittels Lichtschranke gemessen wird.

Seit der Anmeldung für den Wettbewerb, der gemeinsam mit den Partnern Kreissparkasse Köln, O-Saft. und Eventec durchgeführt wurde, und Probe saß in „seiner“ Kiste, ist eine Woche vergangen. „Wir sind lediglich einen Prospekt durchgegangen, um uns vorzubereiten“, so Papa Michael.Sohn Luke wird eine besondere Ehre zuteil, denn er fährt die erste Wettbewerbskiste von Familie Lorenz von vor 20 Jahren.

Die Teilnehmer kamen aus ganz NRW

Nachdem der erste Durchgang geschafft ist, nehmen sich die beiden freudestrahlend in die Arme und Hafner-Widdig hat Tränen in den Augen. Luke gibt sich entspannt: „Ich habe Bescheid gesagt, als ich bereit war, um zu starten. Als die Kiste losrollte, habe ich einfach nur Freude verspürt, die Leute an der Strecke gar nicht wahrgenommen“, so der Sechsjährige.

Aus ganz Nordrhein Westfalen waren rund 20 Teilnehmer angereist, obwohl das Wetter nicht optimal war. Wolken verlangsamen die Kisten und Wind wirkt sich ebenfalls negativ auf die Zeit aus. „Auch Regen kann ein Faktor sein, der das Ergebnis beeinflusst. Das hängt von der Geschwindigkeit, die auf einer Strecke erreicht werden kann, ab, da die Reibung geringer wird“, erklärt Lorenz. „Zudem sieht man in der Kiste nicht viel.

Rasanter Fahrspaß in verschiedenen Klassen

Im Seifenkistensport gibt es verschiedene Klassen, wie die Junior-, Senior- und Elite-XL- sowie DSKD-Open-, nach denen die Teilnehmer, Kinder, Jugendliche, aber auch Erwachsene eingeteilt wurden.

Obwohl der rasante Fahrspaß sich gefährlich anhört, halte sich das Risiko im Rahmen. „Wenn man zu nah an die Bande kommt und sich etwas anschlägt, kann man mal eine Schürfwunde kassieren. Da der Lenkeinschlag gering und der Schwerpunkt der Fahrzeuge tief ist, kann nichts kippen“, spricht Lorenz aus jahrelanger Erfahrung.

Nach fünf Durchgängen stehen die Ergebnisse fest und auch Newcomer Luke hat endlich Gewissheit: Er belegt in der Juniorklasse den dritten Platz. Einen Pokal oder eine Medaille erhalten jedoch am Ende alle Teilnehmer des Rennens.