Overather Tafel wieder geöffnetEin gut gewürztes Dankeschön für die Helfer
Bei gutem Wetter können die Helfer die Lebensmittel draußen verteilen.
Copyright: Anton Luhr
Overath – Am Ende ihre langen ehrenamtlichen Arbeitstages sitzen die beiden Chefinnen der Overather Tafel, 1. Vorsitzende Hildegard Schönenborn und ihre Stellvertreterin Barbara Matthias, im Büro ihrer Hilfseinrichtung und wirken ein wenig abgespannt. Aber vor allem froh. Und beseelt.
Warum? Nach einmonatiger Zwangspause hat die Overather Tafel am Mittwoch erstmals wieder geöffnet. Es gibt genügend Spenden aus den Overather Lebensmittelgeschäften und genügend freiwillige Helfer. Und 52 Bedürftige, die zur Ausgabe kommen und sich über die Lebensmittel freuen.
Messdiener rücken an
Die Overather Tafel hatte, wie auch die Tafeln in der Umgebung, ihren Betrieb Mitte März unter anderem deshalb eingestellt, weil ihre ehrenamtlichen Helfer von ihrem Alter her komplett zur Corona-Risikogruppe gehören. Eigentlich ein untragbarer Zustand, dass die, die ohnehin kaum etwas zum Leben haben, unter der Krise noch einmal extra leiden müssen. Das dachten sich auch die Tafel-Verantwortlichen und ebenso die Macher der neu gegründeten Nachbarschaftshilfe Overath und setzten sich zusammen.
Ergebnis: Erstmals am Mittwoch bekommen die ergrauten Tafel-Helfer selbst Hilfe. Zum Sortieren der Lebensmittel rückt am Mittwoch eine sechsköpfige Gruppe von Messdienern im jugendlichen Alter aus Steinenbrück an, und bei der Warenausgabe am Nachmittag, die wegen des guten Wetters im Freien stattfindet, packen Helfer von der Nachbarschaftshilfe an: Lehrer, Studenten, auf Kurzarbeit gesetzte Arbeitnehmer. Genauso selbstlos wie sonst die aus der Generation Silberlocke.
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Für die Messdiener gibt es mittags eine Überraschung: gut gewürzte türkische Pizza. Woher? Im Tafel-Haus an der Dr.-Ringens-Straße gibt es auch Mietwohnungen für Leute mit wenig Geld. Einer dieser Nachbarn, so berichten Schönenborn und Matthias, war so begeistert vom Engagement der Messdiener, dass er von seinem kargen Einkommen die Pizza orderte und spendierte.
Noch Fragen, warum die beiden Tafel-Chefinnen so beseelt wirken?