PCB-BelastungDie Grundschule in Overath-Heiligenhaus wird saniert
Overath – Die PCB-belastete Grundschule Heiligenhaus soll für voraussichtlich 5,5 Millionen Euro saniert werden. Ein Neubau wird nicht mehr geplant. Das hat am Mittwochabend der Bau-, Planungs- und Verkehrsausschuss einstimmig dem Stadtrat empfohlen. Zuvor hatte Bauverwaltungsamtsleiter Manfred Allmayer auf Antrag der CDU-Fraktion einen Kostenvergleich für drei verschiedene Varianten vorgelegt.
Allmayer zufolge würde der zeitweise erwogene Neubau der Schule an einem anderen Standort inklusive zu erwartender Preissteigerungen wegen der guten Lage des Baugewerbes („Transaktionsrisiken“) neun Millionen Euro kosten und ein Neubau am bisherigen Standort 8,5 Millionen Euro.
In der 5,5-Millionen-Euro-Variante für eine Sanierung sind auch eine „energetische Ertüchtigung“ der Schule, eine Erweiterung für die Differenzierungsbereiche und Umstrukturierungsmaßnahmen enthalten, außerdem der Anbau eines Mehrzweckraumes, die Integration der Außentoilette innerhalb der Gebäudestruktur und eine Neugestaltung der Zugänge und des Außenbereiches.
Allmayer: „Überschlägig ermittelt wurde ein zusätzlicher Raumbedarf von etwa 420 Quadratmetern, der als Anbau am bestehenden Gebäude realisiert werden könnte.“
Parteiübergreifende Einigkeit
Für die CDU sagte Ratsherr Hans Wester: „Die Zahlen sprechen für sich.“ Die Schule müsse nun saniert und „modern hergerichtet“ werden, der Baukörper sei in einem relativ guten Zustand. Die CDU sehe ein, dass ein Neubau für die Stadt derzeit nicht denkbar sei. Für die Sanierung spreche auch, dass sie vermutlich ein Jahr früher abgeschlossen werden könne als ein Neubau, wodurch die Stadt auch ein Jahr Miete für die Unterrichtscontainer, immerhin 550.000 Euro, spare.
SPD-Fraktionschefin Ruth Rocholl sagte, dass für ihre Fraktion ebenfalls nur eine Sanierung in Frage komme, schon wegen des günstigeren Standortes an dieser Stelle. Sie schlug vor, die neue Containeranlage, in der nach neuestem Zeitplan ab Anfang 2019 der Unterricht stattfinden soll, zu besichtigen.
Angesichts der ersten Fotos, die Allmayer in der Sitzung gezeigt hatte, seien für sie Beschwerden von Eltern überhaupt nicht nachvollziehbar. Auch Ursula Maaßen (Grüne) und Klaus Hacker (FDP) sprachen sich für die Sanierungs-Variante aus. Diese Arbeiten könnten nach Schätzung von Allmayer im Sommer 2019 beginnen. Allein die Kosten für die „Schadstoffentfrachtung“, also die Entfernung aller PCB-belasteten Bauteile, schätzt die Stadt auf 187.000 Euro ohne beziehungsweise 225.000 Euro, inklusive „Transaktionsrisiken“.