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Ratssitzung in OverathWiederwahl für Wolfgang Bürger nicht gesichert

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Overath – Bis Montag erschien die Wiederwahl von Wolfgang Bürger (CDU), dem fürs Bauwesen zuständigen zweiten Beigeordneten der Stadt Overath, noch als reine Formsache. Zwar hatten insbesondere die Grünen immer wieder mit Freude auf den Christdemokraten verbal eingedroschen. 2015 hatte eine vom Rat eingesetzte Sparkommission vorgeschlagen zu überprüfen, ob die Stadt denn wirklich zwei Beigeordnete brauche. Jedoch schien niemand in Sicht, der dieses Spar-Anliegen im Rat aufgreifen würde – bis dann am Montagmorgen die Bürger für Overath (BfO) beantragten, die für die morgige Ratssitzung anstehende Wiederwahl Bürgers von der Tagesordnung zu streichen und die „entsprechende Beschlussfassung bis zur Klärung der Notwendigkeit eines zweiten Beigeordneten zu verschieben“.

Mit diesem Antrag der kleinsten Fraktion sind nun die Fraktionen von CDU, SPD, Grüne und FDP gezwungen, Farbe zu bekennen. Bisher war die Streich-Anregung der Sparkommission von der Verwaltung mit dem Vertagungs-Vermerk „ab 2020“ versehen worden. Denn dann wird Bürgers Stelle sowieso frei, weil der aus Westfalen stammende Wahlbeamte, Jahrgang 1953, das Pensionsalter erreicht.

Ratssitzung findet zu spät statt

Statt einer Überprüfung hatte die Stadtverwaltung zunächst vorgeschlagen, Bürger wiederzuwählen und auf eine Ausschreibung zu verzichten. Erfolge die Wiederwahl spätestens drei Monate vor Ablauf der Amtszeit, sei der Betreffende verpflichtet, die Wahl anzunehmen, hieß es im Rathaus weiter. Jedoch geht der Hinweis ins Leere: Da Bürgers Amtszeit am 30. April 2016 endet, hätte er bis zum 30. Januar wiedergewählt werden müssen, hätte man ihn denn verpflichten wollen. Die Ratssitzung findet aber erst am 3. Februar statt.

Auch bestehen an Bürgers Wille, weiterzuarbeiten, wenig Zweifel. Der Beigeordnete gilt als Arbeitstier, als jemand, in dessen Arbeitszimmer bis spät am Abend Licht brennt, wie ihm jüngst CDU-Chef Hardy Kohkemper bescheinigte. In Overath ist Bürger nicht nur Beigeordneter, sondern auch Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft Overath. Nach der Wahl 2014 übernahm er zudem das Amt des Ersten Betriebsleiters der Stadtwerke. Im Rat setzte er sich dabei gegen den frisch gekürten Bürgermeister Jörg Weigt (SPD) durch.

Erster Beigeordneter ist Bernd Sassenhof (FDP). Die Amtszeit des 1957 geborenen Wahlbeamten dauert noch bis 2017.