Leise und sauberPost in Overath bekommt Elektro-Zustellfahrzeuge
Overath – Mit leisem Surren biegt der Paketwagen in die Einfahrt, kommt sanft zum Stehen und Zustellerin Nicole Menz springt aus dem Führerhaus. Sie ist begeistert von ihrem Elektro-Streetscooter, einem Fahrzeug, das nicht nur umweltfreundlich, sondern auch sehr praktisch ist. Denn die Eigenmarke Streetscooter, von der Post selbst produziert, richtet sich in wichtigen Belangen nach den Wünschen der Mitarbeiter: „Ein leichter Ein- und Ausstieg, eine Rampe für rückenschonendes Beladen, Licht im Laderaum“, zählt Nicole Menz auf, „das sind lauter Eigenschaften, bei denen die Wünsche und Bedürfnisse der Zustellerinnen und Zusteller bei der Fertigung und Planung der Fahrzeuge bedacht wurden.“
Sehr zufrieden ist die Zustelerin auch mit der Erleichterung im Stop-and-Go-Verkehr: Sie steht nicht mehr im Dieseldunst, wenn sie schnell ein Paket aus dem Laderaum holen muss. Etwa 300 Start-and-Stop-Vorgänge hat ein Zusteller pro Tag auf der sogenannten „letzten Meile“ bis zum Empfänger.
21.500 Fahrzeuge bis 2022 geplant
Auch Zustellstützpunktleiter Chris Borgwardt ist zufrieden: „Zehn Streetscooter des Modells Work L sind bereits im Einsatz“, sagt er, „zehn weitere brauchen wir noch.“ Das sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur klimafreundlichen Zustellung. Die Deutsche Post/DHL sei Vorreiter in der E-Mobilität und sei mit über 15 000 Elektrotransportern der Eigenmarkte Streetscooter der mit Abstand größte E-Flottenbetreiber in Europa und darüber hinaus.
Ursprünglich entstand der Streetscooter als Start-up der RWTH Aachen, 2012 kaufte die Post das Unternehmen und baut die Streetscooter nun in Eigenregie. Bis 2022 soll die Flotte auf etwa 21.500 Streetscooter anwachsen, 2025 soll die Zustellflotte dann insgesamt 37.000 Elektro-Fahrzeuge umfassen, darunter auch E-Nutzfahrzeuge etablierter Autohersteller, soweit sie verfügbar sind.
CO2-Emissionen um 150.000 Tonnen reduziert
„Elektrofahrzeuge“, so Borgwardt, „eignen sich besser als Verbrenner für Fahrten mit Start-Stopp-Verkehr, wie es sie im Brief- und Paketzustelldienst nun einmal häufig gibt.“ Jedes Fahrzeug spare dabei pro Jahr vier Tonnen an CO2 -Emissionen im Vergleich zu einem konventionellen Fahrzeug. Etwa 1400 Liter Diesel pro Jahr spart der Scooter ein, erreicht mit seinen zwei Lithium-Ionen-Batterien Geschwindigkeiten bis zu 100 Stundenkilometern.
Die Deutsche Post/DHL reduziere so ihre jährlichen CO2 -Emissionen bis 2025 um 150.000 Tonnen. „Bereits jetzt“, sagt Borgwardt, „sind 45 Prozent aller Zustellbezirke in Deutschland CO2 -neutral, was die Zustellung angeht.“Großes Ziel der Post, Stichwort Klimaschutz: Bis 2050 will das Unternehmen seine emissionen aus der Logistik auf Null reduzieren.
Post zustellen klimaneutral und umweltfreundlich
Auch in Overath soll es bald soweit sein, dass das Zustellen klimaneutral und umweltfreundlich geschieht. Die Lade-Infrastruktur am Zustellstützpunkt steht und die Post wartet nur noch auf die entsprechenden Fahrzeuge. Nicole Menz findet ihren Streetscooter sehr praktisch und ist auch froh, so umweltfreundlich unterwegs zu sein. Der Streetscooter „Work L“ hat ein Volumen von acht Kubikmetern und darf bis zu 1000 Tonnen zuladen.
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Für die Briefe gibt es ein spezielles Gestell auf dem Beifahrersitz, so dass die Zusteller schnell Zugriff auf diese Sendungen haben. 160 Kilometer Reichweite hat der elektrische Laster. „Und abends schließe ich ihn an die Steckdose an, gehe nach Hause, morgens ist der Wagen wieder einsatzbereit“, sagt Nicole Menz, die sich schnell an ihren Streetscooter gewöhnt hat. Auch, dass sie nicht mehr schalten muss, gefällt ihr gut, sie fährt ihren Streetscooter gern.