StreifenwagenOverather Ordnungsamt mit E-Auto unterwegs
Overath – Im dreifachen Sinne neu ist das Auto, mit dem die Stadtwächter des Overather Ordnungsamtes ab sofort auf Streife gehen: Erstens ist das Auto neu, zweitens seine polizeiwagenähnliche Lackierung und drittens seine Antriebsart: Der Streifenwagen des Ordnungsamtes fährt zu hundert Prozent elektrisch – also, wenn er mit Öko-Strom betankt wird, mit null CO2 -Emissionen.
Am Dienstagvormittag stellte Bürgermeister Jörg Weigt (SPD) gemeinsam mit dem Chef der Polizeiwache Untereschbach, Markus Fischer, Ordnungsamts-Chef Hans Herbert Müller und dem Overather Stadtwächter Lothar Klein Konzept und Auto vor.
Blaulicht fehlt
Der in Overath gekauften Wagen, dem im Vergleich zum Polizeiwagen nur noch das Blaulicht fehlt, schafft mit seinen 120 PS eine Spitzengeschwindigkeit von 165 Stundenkilometern. Um einen Bankräuber über die A 4 zu verfolgen, wäre das vielleicht noch zu wenig, aber das bleibt ja auch Sache der Polizei, wie Erster Polizeihauptkommissar Fischer bestätigte.
Für das meiste andere im Zusammenhang der „öffentlichen Sicherheit und Ordnung“, die laut Müller beide Sicherheitsbehörden als gemeinsames „Kerngeschäft“ betrachten, dafür reicht der Wagen bei einer Reichweite von 210 bis 280 Kilometern sehr wohl aus.
Gegen Luftverschmutzung
„Es ist für Overath sehr wichtig, emissionsfreie Fahrzeuge einzusetzen“, sagte Weigt im Hinblick auf die Probleme mit der Luftverschmutzung, die der Stadt eine Umweltzone eingebrockt hat. Dass das ernst gemeint ist, zeigt ein Blick auf den aktuellen Fuhrpark der Stadtverwaltung.
Danach verfügt die Stadt, abgesehen von den städtischen Baufahrzeugen, ab September über sechs Elektroautos: Vier Renault Zoé (eine im Hauptamt, zwei im Bauverwaltungsamt, eine im Bauordnungsamt), den neuen Hyundai Inoniq im Ordnungsamt und einen Renault Kangoo im Bauverwaltungsamt.
Kompromisse machen
Ein Hybrid-Fahrzeug (Toyota Auris) gibt es beim Jugendamt. Weigt: „Hier haben wir einen Kompromiss gemacht, weil die Mitarbeiter manchmal weite Strecken fahren müssen.“
Auf der traditionellen Verbrenner-Seite stehen dagegen ab September nur noch zehn Benzin- und zwei Diesel-Pkw sowie ein mit Flüssiggas betriebenes Fahrzeuge. Der Anteil der Elektroautos beträgt bei der Overather Stadtverwaltung damit knapp ein Drittel.
Insgesamt haben in Deutschland Elektroautos erst zwei Prozent Marktanteil, so der Gladbacher Autoexperte Stefan Bratzel im Januar.
OrdnungsPartner
Stadt und Polizei arbeiten in Overath in einer „Ordnungspartnerschaft“ zusammen. Seit 2008 beschäftigt die Stadt drei Stadtwächter, die sich etwa um öffentliche Alkoholexzesse oder Störungen der Nachtruhe kümmern. Sie dürfen Platzverweise aussprechen und Knöllchen schreiben, aber keine Durchsuchungen vornehmen. (sb)