Nachdem ein Kutscher am Wochenende bei einem Unfall mit einem Planwagengespann verletzt wurde, fordern Tierschützer ein Verbot in Rhein-Berg.
Appell an Landrat SantelmannTierschützer fordern nach Unfall in Overath Verbot von Kutschen
Nachdem am vergangenen Wochenende zwei Pferde eines Planwagens in Overath durchgegangen sind, fordert die Tierschutzorganisation Peta von Landrat Stephan Santelmann ein Verbot von Kutschen.
„Pferde sind Fluchttiere, daher ist es generell fahrlässig, sie vor Kutschen einzusetzen. Schon das kleinste Erschrecken kann eine Tragödie auslösen“, so Monic Moll, Fachreferentin bei Peta. Da die Gefährte unter anderem weder über Airbags noch eine Knautschzone verfügen, seien schwere Unfälle mit Kutschen programmiert, so die Tierschutz-Aktivistin. Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier sei deshalb ein Verbot von Pferdekutschen.
2022 gab es laut Peta 46 Unfälle mit Kutschen in Deutschland
Laut Peta ereigneten sich im vergangenen Jahr deutschlandweit 46 Unfälle mit Kutschen. Vier Menschen seien dabei getötet, mindestens 83 verletzt worden, so die Tierschutzorganisation.
In Overath war der 54-jährige Kutscher beim Versuch, die Tiere aufzuhalten, wie berichtet leicht verletzt worden. Die Pferde blieben unverletzt. Bevor sie vom Steinhofplatz die Hauptstraße erreichten, wurden sie gestoppt. Bis dahin beschädigten sie laut Polizei zwei geparkte Autos, ein Motorrad, eine Hauswand und ein Verkehrsschild.
Zur Forderung von Peta nach einem Kutschverbot teilte Landrat Stephan Santelmann auf Nachfrage dieser Zeitung mit, dass die Verwaltung die Angelegenheit noch prüfe. „Da an der Prüfung verschiedene Dienststellen der Verwaltung beteiligt sind, wird um Verständnis gebeten, dass die Prüfung einige Tage in Anspruch nimmt“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme von Landrat Santelmann.
Unterdessen weist die Kreispressestelle darauf hin, dass „Herr Santelmann dem betroffenen Kutscher aus Overath seine besten Genesungswünsche übermittelt“ habe.