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Ein Jahr danachAls der Krieg in Rhein-Berg vor der Haustür stand

Lesezeit 2 Minuten
Menschen ziehen mit Fackeln und Transparenten in Kürten-Bechen eine Straße hinunter, vorne ein Banner mit der Aufschrift „Wir demonstrieren für den Frieden“.

Am Abend des 24. Februar 2022 zogen Menschen in Kürten-Bechen mit Fackeln und Transparenten die B 506 hinunter.

Vor einem Jahr überfiel Russland die Ukraine und brachte damit einen Krieg auf europäischen Boden: Was seitdem in Rhein-Berg passiert ist.

Noch am Abend des 24. Februar, an dem Putins Armee die Ukraine angriff, gingen in Rhein-Berg die ersten Menschen gegen den Angriffskrieg auf die Straße, zogen mit Fackeln und Transparenten in Kürten-Bechen die Bundesstraße 506 hinunter. Wenige Tage später trafen die ersten traumatisierten Geflüchteten in der Region ein, manche hatten sich in auf der Flucht beschossenen Autos durchgeschlagen.

Bildergalerie

Ein Jahr Ukraine-Krieg im Rheinisch-Bergischen Kreis

Das Bergisch Gladbacher Rathaus wurde angestrahlt.

Solidarität: Das Bergisch Gladbacher Rathaus wurde angestrahlt.

Die Latein- und Englisch-Dozentin Jana Kotelevets (28) ist aus Charkiw in einer Odyssee bis nach Bergisch Gladbach geflüchtet.

Ein zerschossenes Auto mit ukrainischem Kennzeichen.

Manche hatten sich in auf der Flucht beschossenen Autos durchgeschlagen.

Eine Frau richtet ein Hochbett in einer Geflüchtetenunterkunft her.

Eilig wurden Erstaufnahmeeinrichtungen wie an der Saaler Mühle eingerichtet

Menschen halten Kartons und Pakete in der Hand, die in die Ukraine in die Bergisch Gladbacher Partnerstadt Butscha gebracht werden.

Mehrere Initiativen stellen sich mit kontinuierlichen Spendenaktionen auf langfristige Hilfe für die Menschen in der Ukraine ein.

Feuerwehrauto in Bergisch Gladbach schalten aus Solidarität ihre Lichter an.

Auch die Feuerwehr in Bergisch Gladbach zeigte sich solidarisch.

Vier Männer stapeln und verladen Konservendosen.

Auch vom Verein Humanitäre Hilfe Overath kam Hilfe

Von links: Karin Fischer (2. Vorsitzende Humanitäre Hilfe Overath e.V.), Stephan Glaubitt (2. Vorsitzender Hilfe Litauen Belarus e.V.), Erich Bethe, Norbert Kuhl (1. Vorsitzender Humanitäre Hilfe Overath e.V.), Roswitha Bethe, Ulrich Gürster (1. Vorsitzender Hilfe Litauen Belarus e.V.), Rudi Heller (Humanitäre Hilfe Overath e.V.).

Die Bethe-Stiftung von Roswitha Bethe (3.v.r.) und Erich Bethe (3.v.l.) verdoppelt die Spendenaktion der Vereine Hilfe Litauen Belarus e.V. und Humanitäre Hilfe e.V.

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Eilig wurden Erstaufnahmeeinrichtungen wie an der Saaler Mühle oder in der Gladbacher Hermann-Löns-Galle eingerichtet. Hilfsorganisationen, Kommunen und private Initiativen arbeiteten eng zusammen. Die Solidaritätsaktionen rissen ebenso wenig ab wie die praktische Hilfe mit Konvois in die Ukraine. Mehrere Initiativen stellen sich mit kontinuierlichen Spendenaktionen auf langfristige Hilfe für die Menschen in der Ukraine ein, in der Gladbach mit Butscha seit Juli zudem eine Partnerstadt hat.

Die Stadt Bergisch Gladbach pflegt inzwischen eine Partnerschaft mit der ukrainischen Stadt Butscha. Alina Saraniuk, Mitarbeiterin im Bürgermeisterbüro der ukrainischen Stadt, erinnert sich an den Tag, an dem die russische Armee in Butscha einmarschierte. Sie berichtet außerdem von der Angst ihrer Landsleute.

Paul Kruk, ukrainischer Pianist, hilft seit Kriegsbeginn seinen Landsleuten ehrenamtlich in Bergisch Gladbach. Wie er die Lage der Ukrainerinnen und Ukrainer ein Jahr nach dem Einmarsch der russischen Armee beurteilt, verrät er im Interview.

Auch für die Lokalredaktion war die Lage schwierig. Kann man über Karneval berichten, während in Europa ein Krieg tobt? Die Erinnerungen an damals hat unser Auto niedergeschrieben.


Veranstaltungen in Rhein-Berg

Odenthal: Aus Anlass des Kriegsausbruchs in der Ukraine, lädt die Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen für Freitag, 24. Februar, um 20.30 Uhr zum ökumenischen Friedensgebet in den Altenberger Dom ein. (spe)

Rösrath: Mit einer Gedenkstunde auf dem Rathausplatz in Hoffnungsthal (16 Uhr) wird am Freitag, 24. Februar, an den russischen Überfall auf die Ukraine gedacht. Die Kirchengemeinden laden zum gemeinsamen Gebet ein. (tr)