Mehr als einen Monat nach der Einbringung des Haushaltes für 2023 fordert die Kreisverwaltung plötzlich 91 statt zehn neuer Stellen. Da hat sie jetzt noch sehr viel zu erklären.
Kommentar zur StellenvermehrungDie Gladbacher Kreisverwaltung muss sich offensiv erklären
Das ist ja ein dickes Ei mitten im November. Gut 90 neue Personalstellen auf einmal schaffen zu wollen, ist nicht nur angesichts der Lage auf dem Arbeitsmarkt recht ambitioniert. Vielmehr müssen die Stellen ja auch finanziert werden. Das geht über öffentliche Finanzen, die wiederum zum wesentlichen Teil über die Kreisumlage bei den Kommunen aufgebracht werden. Damit gehört das Thema öffentlich erklärt und diskutiert.
Wenn die Kreisverwaltung also meint, gute Gründe für die Stellenplanexplosion zu haben – und das heute schon verneinen zu wollen, wäre grob fahrlässig – dann täte sie gut daran, sich offensiv zu erklären. Und zwar mit konkreten Angaben statt mit wolkigen Kennzahlenvergleichen à la: „Andere Kreisverwaltungen haben auch mehr Personal“.
Wobei diese anderen Verwaltungen nicht benannt werden und die Führungscrew vom Heidkamper Rübezahlwald selbst darauf hinweist, dass die Strukturen in anderen Kreishäusern anders seien.
Gespannt darf der interessierte Rhein-Berger jetzt auch sein, wie sich die acht Rathaus-Chefinnen und -Chefs verhalten werden. Viel Zeit bleibt ihnen nicht, denn am 1. Dezember tagt bereits der Kreisausschuss und am 15. der Kreistag. Eines steht aber schon fest: Das Gelbe vom Ei ist das diesjährige Beratungsverfahren nicht.