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Neugeborene und frische ElternDas sind die „Christkinder“ 2019 des Rhein-Berg-Kreises

Lesezeit 4 Minuten

Arthur Meyer mit seinen Eltern Amelia und Thomas.

Rheinisch-Bergischer-Kreis – Es muss schon sehr angenehm sein, wenn man nach neunmonatiger „Reise“ von den Eltern als ganz besonderes Weihnachtsgeschenk liebevoll in den Arm genommen wird. So jedenfalls erging es den in der Weihnachtsnacht geborenen Babys. Drei von ihnen sind gleich nach Hause gefahren, die anderen fünf haben sich erst mal auf Station mit der neuen Welt vertraut gemacht. Und keines hat sich schreiend beschwert.

Stattdessen wurde in den Zimmern von Vinzenz-Pallotti-Hospital (VPH) und Evangelischem Krankenhaus (EVK) bei verregnetem Weihnachtswetter geschmust, geschaukelt, liebkost und bewundert. Bewundert haben die Papas auch die Mamas. Denn die hatten bis vor ganz wenigen Stunden ganz Großartiges geleistet. Dennoch sehen sie auf den Fotos aus, als wäre nichts gewesen.

Hendrik Frank Ulrich de Loose mit seinen Eltern Gitta und Steven.

Im Bensberger Vinzenz-Pallotti-Hospital kam um 9.05 Uhr Hendrik Frank Ulrich de Loose zur Welt. Er ist 3815 Gramm schwer und 52 Zentimeter groß. Er hat es sich im Arm seiner Eltern Gitta und Steven gemütlich gemacht und schläft zufrieden. Den blumigen Nachnamen hat er von seinem Vater. Er ist gebürtiger Belgier und vor zehn Jahren aus beruflichen Gründen nach Kürten gezogen, fand die Geburt seines Sohnes „krass“ und Mamas „Arbeit“ beeindruckend. Von einer Entbindung zu hören oder sie zu erleben, das sei schon ganz etwas anderes. Für die Zukunft wünschen die Eltern ihrem Nachwuchs vor allem Gesundheit. „Alles andere ergibt sich.“ Hendrik Frank Ulrich ist das Weihnachtsgeschenk der Familie, alle feiern das Fest zusammen vor Ort, im stationären Familienzimmer.

Lotti Kapp ließ sich etwas Zeit. „Lang, aber schön“ sei die Geburt gewesen, berichtet Mutter Nadine.

Lotti Kapp ist die Tochter von Nadine und Andre. Sie mag gerade gar nichts sehen und hören. Schläft lieber noch eine Weile, bis sie dann ihre Schwester kennenlernen wird. Die hatte die ganzen Wochen spielerisch mitgefiebert, und fühlte sich immer so wie ihre Mama. „Lottis Geburt war lang, aber schön“, berichtet die junge Mutter. Das Kind kam um 10.05 Uhr an, ist 51 Zentimeter groß und wiegt 3670 Gramm. Die Familie wohnt in Waldbröl und kam ins VPH, weil ihr eine Geburt, so natürlich wie möglich, sehr wichtig war. Die Eltern wünschen ihrem Christkind ganz viel Gesundheit.

Pippa Baumann mit Mutter Simone.

Pippa Baumann war es viel zu kalt auf dieser Welt. Und so chillte sie erst mal Haut an Haut mit ihrer Mama, während Papa Roland zu Hause die Tragetasche holte. Für ihn sei die kurze, schnelle und schmerzhafte Geburt eine überwältigende Grenzerfahrung gewesen. „Er hat sich sehr gefreut, als die Kleine endlich »rausgeflutscht« kam“, berichtet Ehefrau Simone. Die Familie wünscht ihrer Tochter, dass sie eine starke Frau wird.

Die Familie von Aboubacar Saumaoro lebt seit zwei Jahren in Deutschland. Er kam um 8.06 Uhr auf die Welt, wiegt 3860 Gramm und ist 52 Zentimeter groß. Es war eine lange Geburt, ins VPH kamen die Eltern auf Empfehlung der Hebamme.

Aboubacar Saumaoro mit seiner Mutter.

Im Evangelischen Krankenhaus kam Arthur Meyer zur Welt. Seine Entbindung dauerte von Montag, 1.00 Uhr, bis Heiligabend, 16.50 Uhr, und nur ein Kaiserschnitt vermochte die Reise zu beenden. Mit 3850 Gramm und einer Größe von 52 Zentimetern hält Papa Thomas Meyer ihn nun erlöst im Arm. Für ihn war es irgendwie nicht einfach, dabeizusein. Als Arthur schließlich schrie, weinten seine Eltern, kurz darauf war alles vergessen.

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Ein verschobenes Weihnachtsfest brauchen sie nicht. „Arthur ist das größte Geschenk, er war so ausgerechnet, was wollen wir mehr?“ Gesund und glücklich soll er sein, alles andere ergebe sich. So wie bei seinen Eltern. Amelia Quisepe hat ihren Mann auf dessen Südamerika-Reise kennen gelernt. Er ist dann noch eine ganze Zeit in Bolivien geblieben, vor drei Jahren haben die beiden geheiratet, leben in Kürten. Ihnen gefiel die Nähe zum Evangelischen Krankenhaus gut.

Die Wöchnerinnenstation ist im EVK in die ehemalige Hotelklinik 2 gezogen und möchte zukünftig für alle Väter, die bei ihren Familien bleiben wollen, Familienzimmer anbieten. „Im VPH wurden 50 Kinder mehr geboren als im vergangenen Jahr“, so Stationsschwester Angela Schneider. Aktuell braucht sie durch die steigenden Geburtenzahlen Unterstützung, also Hebammen und Kinderkrankenschwestern für die Wochenbettstation. Bewerbungen sind erwünscht.