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Künstlerin feiert GeburtstagFanny Schoening wird 80

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Schwarze Haare und leuchtend blaue Augen sind das „Markenzeichen“ der Künstlerin Fanny Schoening.

Rhein-Berg – Fanny Schoening ist eine Künstlerin, die man nie vergisst. So nachhaltig war die Wirkung ihres Auftritts vor zehn Jahren im Kunstmuseum Villa Zanders, das ihr zum 70. Geburtstag eine Ausstellung widmete: schwarze Haare und leuchtend blaue Augen, die tief in die Seele ihres Gegenübers schauen.

Mit diesem wissenden Blick hat sie auch in den 80er Jahren eine Serie von 15 intermedialen Porträts geschaffen, die sie in unterschiedlichen Figurationen aus Manuskriptseiten, Partituren, Publikationen und Arbeitsnotizen entwickelt hat. Es sind bildnerische Transformationen – als doppelseitiges Tableau, als Lesesäule, Relief, als Installation oder schwebende Kugel. Begleitet von Geräusch-Klang-Kompositionen wurden diese Werke in großen internationalen Museen präsentiert. Oft von Persönlichkeiten, die im Bensberger Künstler- und Musikerhaus zu Gast waren, darunter John Cage, Merge Cunningham, Henri Chopin, Meorge Brecht, Mauricio Kagel.

Im März ist Fanny Schoening 80 Jahre alt geworden – ein runder Geburtstag, der wegen des Lockdowns nur gemeinsam mit Tochter Nadja Schoening gefeiert wurde. Die Komponistin und Autorin von Radioproduktionen und interaktiven Video-Installationen hat auch die Porträtfotografie von ihrer Mutter aufgenommen – nach wie vor eine prägnante Künstlerpersönlichkeit, nach wie vor mit den leuchtend blauen Augen und den tiefschwarzen Haaren – frisch und tiefgründig und mit Pony!

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Von Alterswerk keine Spur, findet auch ihre Tochter Nadja. Es sind vielschichtige Papierlandschaften, Tableaus aus Papierteilchen und ineinander übergehende Gebilde, in einem gestischen, emotionalen Schaffensprozess entstanden. Auf dem Porträt-Foto ist das 130 mal 130 Zentimeter große Werk „Kaju Hakumai“ zu entdecken, entstanden im Jahr 2020 in einer dynamischen Farbigkeit: Eine Vereinigung der mehrdimensionalen, reliefartigen Papierlandschaft mit Malerei, Collage und Skulptur in einem Werk. „Meine Arbeiten sind Meditationen in Papier“, kommentiert Fanny Schoening ihr Werk. In vielen Arbeiten deutet sich eine Affinität zu fernöstlicher Gedankenwelt an. Wie zum Beispiel die Serie „I-Ging“, 64 kleinformatige Papierlandschaften, die aus 64 Hexagrammen des altchinesischen Buchs der Wandlungen bestimmt wurde. Mehr Infos zu ihrer Kunst gibt es auf Schoenings Website.