Der SV Bergisch Gladbach 09 führte in der heimischen Arena schnell mit 2:0, ehe das Spiel plötzlich einen unerklärlichen Bruch bekam.
Fußball im BergischenPlötzlich war der Stecker gezogen
Eine „faire Partnerschaft auf Augenhöhe“, so 09-Präsident Lutz Urbach verbindet seinen Verein und die Firma Belkaw seit Jahren. Geschäftsführer Manfred Habrunner vom Energieversorger, der im Stadion ein Familienfest für Klein und Größer anbot, stellte beim Plaudern vorm Mikro in der Halbzeitpause heraus, dass seine Firma sehr gerne die bereits 25 Jahre währende Kooperation für weitere zwei Jahre fortsetzt und warb für Stadionbesuche: „Hier wird guter Fußball gespielt. Sagen Sie das bitte Ihren Nachbarn und Freunden. Das Kommen lohnt.“
Alex Schiele, KD Becker und Lutz Urbach hatten für die Fans noch ein besonderes Präsent im Gepäck. Gegen Nennung eines Passwortes werden Karten zum Besuch des Musicals „Kick like a Woman“ im Bergischen Löwen zum Preis von neun Euro (statt 28 Euro) erworben. Das Passwort kann bei 09 erfragt werden.
Fußball. Mittelrheinliga. SV Bergisch Gladbach 09 - SpVg. Porz 3:2 (2:1). Was nun genau den 09ern nach der komfortablen Führung plötzlich den Stecker gezogen hat, wird wohl nicht aufzuklären sein. War es das Eigentor von Innenverteidiger Matthias Hülsenbusch zum 2:1 oder die zuvor vergebene Chance zum 3:0, als Tackie Sai um Millimeter das Tor verfehlte?
Und dabei ging es phänomenal los. Nam-Ju Lee, ohnehin einmal mehr „man of the Match“, war in der 2. Minute auf und davon, hatte nur noch das Tor vor sich und legte trotzdem quer auf Finn Stromberg, der nur noch einschieben musste. Nur sechs Minuten später setzte Lee Sai in Szene, der zum 2:0 traf.
Der Tisch war bereitet. Auch noch nach dem 2:1, als der 09-Verteidiger unglücklich den eigenen Keeper überwand. „Aber es war wie beim Spiel in Frechen, als wir geführt haben und plötzlich verunsichert waren“, erinnert sich Cheftrainer Mike Wunderlich ungern: „Dabei hatten wir ja hat keinen Grund, führten zur Pause noch mit 2:1.“
Plötzliche Verunsicherung
Der Spielfluss war dahin. In den letzten 20 Minuten vor der Pause waren die Gäste im Spiel. Zweimal verpasste Ex09er Spiegel das Tor knapp (40. und 42.). Nach Wiederbeginn nahm das Unheil weiter seinen Lauf. Gäste-Torwart Mittenzwei foulte den fleißigen Tackie Sai im Strafraum. Und Sai trat selbst zum folgerichtigen Strafstoß an. Doch Mittenzwei machte seinen Fehler wieder wett und parierte. Was nicht zur Beruhigung der Nerven der 09er beitrug.
Es ging nun rauf und runter. Beide Kontrahenten liefen konsequent und engagiert an. Scheiterte Nam-Ju Lee noch in der 64. Minute per Seitfallzieher am Torerfolg, traf er in der 86. Minute zum 3:1. Ein von den Gästen in der 90. Minute verwandelter Strafstoß machte es in zwei Minuten Nachspielzeit noch einmal richtig spannend.
„Nach unserem verschossenen Strafstoß agierten wir hektisch. Es war bewundernswert zu sehen, wie unsere Gäste weiter an sich glaubten und alles daran setzten auszugleichen“, so Mike Wunderlich: „Und am Ende wurde es auch nochmal richtig eng. Doch was zählt, sind die drei Punkte, die wir haben. Über unsere Unsicherheit werden wir reden. Wir wissen, woran wir arbeiten müssen.“
SV 09: Hasenbein, McCormick, Steiger, Hülsenbusch, Ayadi (73. Ajdari), Rücker (46. Sariaydin), Kouekem, Stromberg (73. Panebianco), Ecke (67. Güllü), Lee (90. Habl) Sai. SpVg. Porz: Mittenzwei, Rosteck, Kilovyi, Camara (57. Pletto), Spiegel, Hwang, Isihara (76. Tasli), Kim, Heidemann, Mrkalj (46. Kamm/57. Amaadacho), Müller (84. Sylai). Tore: 1:0 Stromberg (2.), 2:0 Sai (8.), 2:1 Hülsenbusch (25./ET), 3:1 Lee (86.), 3:2 Tasli (90./FE). Besonderes Vorkommnis: Tackie Sai vergibt Strafstoß (53.). Zuschauer: 285