Schon seit Monaten gefordertRhein-Bergs Kindergärten starten mit PCR-Lolli-Tests
Rhein-Berg – Viele Eltern von Kindergartenkindern haben den Eindruck, dass sie total vergessen werden. Schon vor Monaten hatte sich etwa der Jugendamtselternbeirat der Stadt Bergisch Gladbach für PCR-Pooltestungen stark gemacht, so wie es in den Grundschulen längst üblich ist. Jetzt kündigen die Städte Bergisch Gladbach und Rösrath sowie der Kreis für die Kommunen Kürten, Odenthal und Burscheid an, in Kürze diese Testmethode einzuführen. „Das ist ein Riesenfortschritt“, sagt Felix Piepenbrock vom Gladbacher Jugendamtselternbeirat. Denn die PCR-Lolli-Methode gilt als deutlich zuverlässiger als die bisher eingesetzten Antigen-Schnelltests.
Die Lolli-Pool-Tests flächendeckend in Kindertagesstätten einzuführen, so das Ziel des Rheinisch-Bergischen-Kreises, ist aber nicht gelungen. Stattdessen können die Kommunen und Träger der Einrichtungen nun selbst wählen zwischen dem bisherigen Verfahren der Selbsttestung zuhause oder der Lolli-Pooltestung im Kindergarten. Der Rheinisch-Bergische Kreis führt die neue PCR-Lolli-Testung in seinem Zuständigkeitsbereich in Kürten, Odenthal und Burscheid voraussichtlich schon am 17. Januar ein. „Von den insgesamt 35 Kitas wollen 29 an den Lolli-PCR-Testungen teilnehmen“, berichtet eine Sprecherin des Kreises. Die Testungen sollen dann zweimal wöchentlich stattfinden. Fünf Kitas wünschten weiterhin eine Belieferung mit Schnelltests. Eine weitere Kita führe eigenständig Lolli-PCR-Pool-Testungen durch.
Nahezu alle Kitas in Gladbach wollen Pooltestung
Die Stadt Bergisch Gladbach ist ebenfalls dabei, alles für den Umstieg auf die PCR-Lolli-Methode vorzubereiten. „Wir gehen davon aus, dass nahezu alle 69 Kitas die Pooltestung bevorzugen“, sagt Stadtsprecherin Marion Linnenbrink. Die verbindlichen Zusagen gingen derzeit noch im Jugendamt ein: „Aktuell gehen wir von einem Start im Februar aus.“
Das Land NRW beteiligt sich an den Kosten für die Pooltestung. Die Kreisverwaltung geht davon aus, dass der Zuschuss pro Kind voraussichtlich auskömmlich sein wird. „Genaue Daten liegen uns aber noch nicht vor“, sagt die Kreissprecherin. Verpflichtend sei die Teilnahme der Kinder an den Pooltestungen aber nicht. Auch die Anwendung der momentanen Schnelltest-Kits ist freiwillig und nicht Voraussetzung für die Zulassung zur Kinderbetreuung.
Nur ein Viertel der Eltern nutzt die verfügbaren Schnelltests
Wie berichtet, sind viele Kitas auf den Schnelltests sitzen geblieben, die wöchentlich den Familien zur Verfügung stehen. „Unsere Abfrage bei den Gladbacher Kitas hat ergeben, dass im Durchschnitt nur 20 Prozent der Eltern das Angebot nutzen“, berichtet Felix Piepenbrock. Der Jugendamtselternbeirat sieht sich als Sprachrohr besorgter Eltern: „Uns ist es wichtig, dass unsere Kinder und Erzieherinnen bestmöglich geschützt werden.“ Bei den Pooltests, spielerisch eingebaut in den Tagesablauf, rechnet Piepenbrock mit einer sehr hohen Teilnahmebereitschaft.
Bei den „Heilsbrunner Hosenmätzen“ sind die PCR-Lollitests längst zur Routine geworden. Die evangelische Elterninitiative hat diese Testmethode bereits im November eingeführt. Die Mehrkosten trägt der Elternverein, erzählt Arne Voigtländer. 99 Prozent der Kinder machten mit: „Es war uns wichtig, dass wir mit der sensitiven PCR-Testung Infektionsketten schnell unterbinden können, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.“ Zudem fühlten sich Eltern und Erzieher viel sicherer. Gerade vor den Weihnachtsferien sei dies ein Segen gewesen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Auch die Stadt Rösrath will die Lolli-PCR-Tests für Kitas anbieten. Die Vorbereitungen laufen, um Ende Januar damit zu beginnen. Laut Stadtverwaltung will ein Großteil der Kitas mitmachen, von einzelnen Einrichtungen gibt es noch keine Rückmeldung.
Aus Overath liegen der Redaktion derzeit noch keine Informationen zu möglichen PCR-Pool-Testungen vor.