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Marktgeschehen analysiertUmsätze auf dem Grundstücksmarkt in Rhein-Berg sinken

Lesezeit 3 Minuten
Ein Arbeiter dirigiert auf einer Baustelle einen Kran.

Ein Arbeiter dirigiert auf einer Baustelle einen Kran (Symbolfoto). 

Auf dem rheinisch-bergischen Grundstücksmarkt mit Ausnahme der Kreisstadt sind die Zahlen für 2022 im Vergleich zu 2021 rückläufig gewesen.

Überwiegend rückläufig sind die Zahlen auf dem Grundstücksmarkt für den Rheinisch-Bergischen Kreis außerhalb der Kreisstadt Bergisch Gladbach. Das ergibt sich aus dem jetzt vorgelegten Grundstücksmarktbericht des zuständigen Gutachterausschusses für das Jahr 2022, der das Marktgeschehen in der beschriebenen Region unter die Lupe nimmt und es analysiert.

Danach wurden im vergangenen Jahr 1932 Verträge unter anderem für Bauland, Einfamilienhäuser und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen unterschrieben. Im Jahr davor, also 2021, waren es noch 2142 gewesen, was einem Rückgang um zehn Prozent entspricht.

Der gesamte Umsatz ist von 596 Millionen Euro um rund 15 Prozent auf 508 Millionen Euro gesunken. Den größten Anteil des Gesamtumsatzes macht nach wie vor mit 49 Prozent der Verkauf von Ein- und Zweifamilienhäusern aus.

Eigener Bericht für Bergisch Gladbach

Der Grundstücksmarktbericht umfasst nach Angaben der Kreisverwaltung das gesamte Kreisgebiet, mit Ausnahme der Stadt Bergisch Gladbach, für die ein eigener Gutachterausschuss bestellt ist. Er gibt die Verkäufe von bebauten und unbebauten Grundstücken, Eigentumswohnungen, land- und forstwirtschaftlichen sowie weiteren Flächen wieder.

Die Anzahl der verkauften Baugrundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser ist im vergangenen Jahr um rund ein Viertel zurückgegangen: von 179 Grundstücken im Jahr 2021 auf 133 im letzten Jahr.

Die Bodenpreise für den individuellen Wohnungsbau stagnierten in Kürten, Leichlingen, Odenthal und Overath, wohingegen sie in Burscheid im Durchschnitt um weitere fünf Prozent und in Wermelskirchen und Rösrath sogar um weitere zehn Prozent angestiegen sind.

Kürten bei Zahl der Baugrundstücke Spitze, Rösrath beim Preis

Die meisten Baugrundstücke wurden in Kürten verkauft (36). Es folgen Wermelskirchen (30), Rösrath (19), Leichlingen (17), Overath (13), Odenthal (11) und Burscheid (7). Für ein Baugrundstück in einer guten Wohnlage mussten die Käufer in Rösrath mit einem durchschnittlichen Preis von 600 Euro pro Quadratmeter am tiefsten in die Tasche greifen. Es folgen Leichlingen mit 575 Euro und Odenthal mit 480 Euro. Vergleichsweise günstig ist ein Grundstück in guter Wohnlage in der Gemeinde Kürten und der Stadt Wermelskirchen. Dort kostete der Quadratmeter für ein voll erschlossenes Grundstück 320 beziehungsweise 350 Euro.

Die Zahl der Verkäufe von Ein- und Zweifamilienhäusern ist seit 2019 kontinuierlich zurückgegangen, zuletzt von 699 (2021) auf 622 (2022). Für das vergangene Jahr macht das prozentual gesehen einen Rückgang um elf Prozent aus. Betrachtet man den Geldumsatz, so wurden 2021 rund 287,55 Millionen Euro umgesetzt; im Jahr 2022 waren es nur noch 247,36 Millionen.

Die meisten Häuser wechselten mit 114 (2021: 150) in Wermelskirchen den Besitzer. 110 fanden in Leichlingen neue Eigentümer (103). Danach folgen Rösrath 100 (116), Overath 77 (115), Burscheid 79 (74), Overath 77 (115), Kürten 75 (78) und Odenthal 67 (63). Insgesamt wurden 545 Eigentumswohnungen verkauft und gekauft; im Vorjahr waren es dagegen noch 587 solcher Geschäfte gewesen.

Gleichwohl stieg der Geldumsatz um knapp 20 Prozent an, nämlich von 118,17 Millionen Euro im Jahr 2021 auf 138,98 Millionen Euro. Die Preise für neu errichtete Eigentumswohnungen kletterten um rund neun Prozent, die Preise für wiederverkaufte Eigentumswohnungen sind im Vergleich zum Vorjahr gleichgeblieben.


Kreisbürger

Die überwiegende Mehrheit der Käufer innen und Käufer lebt laut Kreisverwaltung bereits vor dem Eigentumserwerb im Kreisgebiet.

Bezogen auf das komplette Kreisgebiet ohne Bergisch Gladbach kamen 60 Prozent der privaten Käuferinnen und Käufer von Baugrundstücken, Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Wohnungs- und Teileigentum aus den sieben Städten und Gemeinden des Kreisgebiets außerhalb der Kreisstadt.

Sechs Prozent der neuen Besitzerinnen und Besitzer kamen laut Rheinisch-Bergischem Kreis aus Bergisch Gladbach, ebenfalls sechs Prozent aus Leverkusen, 13 Prozent kamen aus Köln und 15 Prozent stammen aus anderen Kommunen.