Es geht nicht mehr darum, die Tiere auszurotten, sondern ihre Ausbreitung im Blick zu behalten.
Art gilt als etabliertWie der Rheinisch-Bergische Kreis mit der Asiatischen Hornisse umgeht

Eine Asiatische Hornisse
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Die Asiatische Hornisse gilt seit dem 1. Januar als in der Region etabliert. Das bedeutet, sie werde als weit verbreitet eingestuft, teilt der Rheinisch-Bergisch Kreis mit. Somit gelte es nicht mehr, die Hornisse auszurotten, „sondern nur noch ihre weitere Ausbreitung im Blick zu behalten und zu managen“, so der Kreis.
Dafür sollen im Frühjahr die Königinnen gefangen und Nester an bestimmten Stellen entfernt werden. Und zwar an sogenannten Konfliktpunkten und in besonders empfindlichen Schutzgebieten. „In unmittelbarer Nähe von Kindergärten, Schulhöfen oder Erholungsgebieten, aber auch im direkten Wohnumfeld von Personen mit nachgewiesener Bienengift-Allergie, ist eine Entfernung von Nestern empfehlenswert“, sagt Kreisveterinär Dr. Thomas Mönig. Eine EU-Verordnung über invasive, gebietsfremde Arten regelt den Umgang mit der Hornisse, ähnlich wie es schon mit der Herkulesstaude und dem Waschbären geschehen ist.
Rhein-Berg: Veterinäramt steht telefonisch zur Verfügung
Die Vespa Velutina, wie die Asiatische Hornisse im Lateinischen heißt, habe sich inzwischen großflächig in Deutschland verbreitet. Und es sollen sogar noch mehr werden, schätzen Experten. Deshalb sei eine Ausrottung nicht mehr realistisch und „somit ergibt es keinen Sinn mehr, Nester flächendeckend zu bekämpfen, sondern nur noch selektiv und anlassbezogen an Konfliktpunkten“. Grundsätzlich gilt: Die Grundstückseigentümer sind für die Entfernung des Netzes verantwortlich.
Die Asiatische Hornisse gilt dem Menschen gegenüber als friedfertig, sie sei nicht gefährlicher als heimische Wespen oder Hornissen, teilt die Kreisverwaltung mit. Aber in Nestnähe gelten die Tiere jedoch als wehrhaft. Menschen sollten Abstand halten und Erschütterungen des Nestes vermeiden. Dazu Mönig: „Grundsätzlich sollten Bürgerinnen und Bürger Nester der Asiatischen Hornisse nicht selbst bekämpfen, sondern Sachkundige wie speziell ausgebildete Imkerinnen, Imker oder Schädlingsbekämpferinnen und -bekämpfer beauftragen.“ Und das auch nur, wenn man sich mit dem Veterinäramt abgestimmt habe. Denn es sie wichtig, sicherzustellen, dass es sich wirklich um eine Asiatische Hornisse handele.
Wer ein Nest entdeckt hat und die Art bestimmen will, kann ein Foto – am besten mit Tier darauf – in einem Portal des Landesamts für Natur, Umwelt und Klima hochladen. Das Kreisveterinäramt steht per E-Mail für Fragen bereit: artenschutz@rbk-online.de. Außerdem kann man sich beim Kreis Schutzanzüge ausleihen, wenn man ein Nest entfernen will.