Rösrath und OverathUnwetter brachte lokal Überflutungen – Aufräumen in Rhein-Berg
Rhein-Berg – Sehr lokal traten Starkregen und Überflutungen in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf. Betroffen waren vor allem die Ortsmitte von Overath und der Rösrather Ortsteil Hoffnungsthal, außerdem einzelne weitere Stellen im Rösrather Stadtgebiet, an denen Bäche überliefen. Quasi nebenan, in Forsbach und weiten Teilen von Rösrath-Mitte, richtete der Regen hingegen keine Schäden an, die Mehrheit der Rösrather und Overather konnte ruhig schlafen.
In den betroffenen Teilen Rösraths fielen knapp 60 Liter Regen pro Quadratmeter in nur einer Stunde, wie die Stadtwerke am Montag bilanzierten, das könne „zu Recht als Jahrhundertregen bezeichnet werden“. In der Folge wurde viel Treibgut gegen die Rechenanlagen gespült, die am Einlauf von Bächen in Rohre angebracht sind – zum Beispiel dort, wo die Wasserläufe Straßen queren.
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Die Rechen wurden verstopft, das Wasser staute sich zurück und die Bäche traten über die Ufer. Das war insbesondere bei den Bächen an der Bleifelder Straße und am Sommerberg zu beobachten. Die Wassermassen liefen auf Grundstücke, in Keller und auf Straßen. Besonders schwer betroffen waren der Hover Weg und die Hofferhofer Straße, an der ein Stück Hang absackte. Beide Straßen waren noch am Montag teilweise gesperrt, weil sie unterspült wurden.
Freibad teilweise gesperrt
Auch die Gartenstraße, die Rotdornallee, der Parkplatz am Sportplatz Bergsegen und der untere Teil der Straße Am Sommerberg standen unter Wasser. Wegen eines Bachlaufs war auch die Straße Kirschheiderbroich, nahe Rambrücken, betroffen. Im Freibad Hoffnungsthal wurde der untere Teil überschwemmt: Kleinkindbereich, Volleyballfeld und angrenzende Liegewiesen sind vorerst gesperrt – Nichtschwimmer- und Schwimmerbecken sowie die oberen Liegewiesen bleiben geöffnet.
Die Feuerwehr Rösrath war ab Mitternacht mit allen verfügbaren Kräften im Einsatz. Der Löschzug Hoffnungsthal war der Leichlinger Feuerwehr zu Hilfe gekommen, daher kümmerten sich die Löschzüge Rösrath, Forsbach und Kleineichen um die Schäden im Rösrather Stadtgebiet – bis in den Sonntagnachmittag hinein. Keller waren leerzupumpen, Gärten von Schlamm zu befreien. „Es war eine kurze Nacht“, sagt Pressesprecher Stefan Siemes. Bei den Stadtwerken war die Bereitschaft mit bis zu 15 Mitarbeitern, einem Bagger, einem Radlader, mehreren Transportern und einer Kehrmaschine bis in den Sonntag im Einsatz, um die Schäden zu beseitigen.
Bergisch Gladbach verschont
Bergisch Gladbach wurde von dem Unwetter weitestgehend verschont. „Wir hatten einige kleinere Einsätze“, sagte Feuerwehrsprecher Elmar Schneiders.
In Overath sperrte die Polizei am frühen Sonntagmorgen die Sülztalstraße (L 284) zwischen der Ortslage Brombach und der L 298 in beide Fahrtrichtungen. Erst am Montag gegen 14 Uhr wurde die Streckensperrung aufgehoben. „Die Straße war verschmutzt. Wir haben aus Sicherheitsgründen gesperrt“, sagt Polizeisprecher Richard Barz. Die Sperrung sei wegen der vielen Motorradfahrer erfolgt, die zwischen Brombach und Lindlar unterwegs seien. Es habe Schlamm und Kies auf der Straße gelegen. Da der Landesbetrieb Straßen NRW am Wochenende keinen Notdienst unterhält, blieb die Straße bis Montag gesperrt.
In der Overather Innenstadt war in der Hauptstraße zeitweise „Land unter“. So hatte Buchhändler Alexander Bücken mit einer größeren Pfütze im Eingangsbereich des Ladenlokals zu kämpfen. „Die konnten wir aber schnell abtrocknen“, sagt Bücken. Melanie Gräf vom Drogeriemarkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite hatte ähnliche Probleme. Auch hier wurde der Eingangsbereich nass. „Im Schacht des Lastenaufzugs steht immer noch das Wasser“, sagt Gräf.
Willi Schmitz, Einsatzleiter der Feuerwehr, spricht von 45 Einsätzen in der Nacht zu Sonntag. „60 Feuerwehrleute waren im Dauereinsatz“, sagt Schmitz. Hauptsächlich seien die Feuerwehrleute im Bereich der Olper Straße und der Zollnerstraße unterwegs gewesen. Dort habe es die Feuerwehr meist mit vollgelaufenen Kellern zu tun gehabt. Positives berichtet Schmitz über das erweiterte Regenrückhaltebecken in Steinenbrück: „Das hat funktioniert.“